Andreas Gorn (Foto: mi), Leiter des Bereichs Milch bei der AMI, umriss auf der Erzeugerberatertagung des Landesverbands Bayerischer und Sächsischer Molkereifachleute und Michwirtschaftler (LBM) am 21. September in Herrsching die Restriktionen, die das Bundeskartellamt für den Milchpreisvergleich verhängt hat. Gorn betonte, dass nicht die AMI das Verfahren mit einem Antrag eröffnet habe, sondern dass das Verfahren vielmehr seit 2009 läuft und das jetzige Verbot nur eine logische Weiterführung des Prozesses sei.
Bekanntermaßen dürfen Milchpreisvergleiche für individuelle Molkereien erst nach 6 Monaten veröffentlicht werden, ohne Ausweisen von Zu- und Abschlägen. Aggregierte Vergleiche können kurzfristig erstellt und publiziert werden, allerdings nur für mind. 5 Unternehmen, von denen keines mehr als ein Drittel und die beiden größten nicht mehr als 60 % der zugrundeliegenden Milchmenge bündeln dürfen. Künftige Lieferverträge werden lt. Gorn auf eine andere Basis gestellt werden müssen, etwa auf die amtl. Statistik, Rohstoff-Werte oder Modellrechnungen.
AMI hat einen Milchpreisspiegel entwickelt, der ein Monatsmittel auf Molkereiebene abbildet, einen gleitenden Milchpreisvergleich bietet und auch Milchsorten, Mengenklassen oder Fettgehaltsstufen erfasst. Aggregierte Werte gibt es mit kurzfristigem Bezug für regionale Durchschnittspreise oder für nach Produktionsrichtung oder Milchmenge selektierte Molkereigruppen. Da in einzelnen Regionen kaum so aggregiert werden kann, dass Molkereien nicht identifiziert werden können, wird es den genannten 6monatigen Nachlauf geben.
