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Futures: Zu wenig Wissen, zu viel Zweifel

45 Branchenvertreter informieren sich gerade in Freising darüber, ob der Handel mit Futures eine brauchbare Option für die Milchwirtschaft darstellt (Foto: mi)

 

Ob der Handel mit Milchprodukte-Futures eine Chance für die Milchwirtschaft ist, muss die Zeit erweisen. Die Voraussetzungen für Warentermingeschäfte sind von der EUREX geschaffen – und der Handel ist inzwischen auch schon in noch bescheidenem Rahmen angelaufen. Am 1./2. Februar informieren sich 45 Vertreter von Molkereiunternehmen und Branchenorganisationen auf einem in Freising organisierten Seminar über die Materie.

Hans Holtorf (Foto: mi), kfm. Geschäftsführer bei frischli, fordert zum Einen eine bessere Qualität der Marktprognosen, zum Anderen kann er sich auch eine doppelte Risikoabsicherung vorstellen: über Futures auf der Rohstoff- und über geeignete Lieferverträge mit dem Handel auf der Absatzseite. dafür müssten letztere Kontrakte aber auch Mengen und Zeiträume festlegen. Letztlich gehe es bei Warentermingeschäften um kleinere Differenzmengen, die abzusichern sind. Bei den Herstellern von Massenprodukten mit geringen Margen, so Holtorf, dürfte das Interesse an Futures jedenfalls geringer ausfallen als bei Markenartiklern. Als Vision steht für Holtorf eine schnellere und bessere Angleichung der Verwertungen, wozu Warentermingeschäfte möglicherweise einen Beitrag leisten können. Für den Michpreis dürften Futures jedenfalls keine Sicherheit bringen.

Zweifel
Noch herrscht ziemlich viel Zweifel in der Branche, ob sog. Futures ein passendes Instrument zur Risikoabsicherung auch für den Milchmarkt sein können. Zu divers ist das Sortiment und zu sehr unterscheiden sich auch die einzelnen Produkte voneinander. MMP ist eben kein homogenes Produkt (low-heat, high-heat, Kundenspezifikationen usw.). Dennoch ist Sascha Siegel, der bei der EUREX das Warentermingeschäft mit Butter und MMP aufgebaut hat, sicher, dass Futures angenommen werden.
Seit Auflegung der Kontrakte wurden jeden Tag Geld- und Briefkurse festgestellt, d.h. jeder, der handeln will, kann es auch. Die Kontrakte sind auf Cash-Settlement ausgelegt, denn eine physische Lieferung wäre angesichts der stark differierenden Produktstandards ohnehin kaum vollziehbar und damit prohibitiv. In die gleiche Richtung zielt die Kontraktmenge, die nur 5 t beträgt und von professionellen Marktteilnehmern auch wegen der Sicherheitsleistungen von je 800 – 1.200 € leichter gehandhabt werden kann.

Das von Herbertz Dairy Food Service zusammen mit EUREX, dem Milchwirtschaftlichen Verein Allgäu und der Süddeutschen Butter- und Käsebörse organisierte Seminar vermittelte nicht nur Grundlagen, sondern gab am zweiten Tag auch konkrete Hinweise für den Umgang mit Milch-Warentermingeschäften. Hierüber wird molkerei-industrie in der kommenden Ausgabe informieren.

 

 

 

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