Strategieprozess gestartet

Die Vorarlberg Milch hat 2023 ein Defizit von 3,3 Millionen Euro verzeichnet, verarbeitet wurden 64 Millionen Liter Milch von 440 Lieferanten. Doch einige heimische Landwirte liefern ihre Milch inzwischen nach Deutschland, weil sie dort dafür mehr bezahlt bekommen. Einige Lieferanten haben der Vorarlberg Milch wegen des Milchpreises den Rücken gekehrt und liefern nach Deutschland, wo sie angeblich zwischen 4 und 10 Cent mehr erlösen. Die Auszahlung liegt aktuell für für GVO-freie Milch bei 49,4 Cent pro Liter, für Heumilch bei 57 Cent und für Biomilch bei 58 Cent.

Dass heimische Landwirte ihre Milch exportieren, bedauert der Vorarlberg Milch Obmann Robert Spiegel: „Uns schmerzt es natürlich, wenn sich Mitglieder von der Genossenschaft entfernen. Wenn sich Landwirte hier in einer Kostensituation befinden, die sich anders nicht tragen lässt, dann müssen sie natürlich reagieren.“ Die Politik schaffe die Rahmenbedingungen, so Spiegel, am Milchpreis könne man nichts ändern: „Das ist momentan nicht möglich. Die Genossenschaft ist ja kein gewinnorientiertes Unternehmen. Unsere Vorarlberg Milch zahlt aus, was erwirtschaftbar ist. Und das können wir natürlich nur mit unseren Konsumenten erreichen.“

Das Minus sei eine Folge von den enormen Kostensteigerungen, so der V-Milch-Geschäftsführer Raimund Wachter: „Ja, das ist für uns ein unangenehmes Ergebnis – 3,3 Millionen Euro, ausgelöst durch die Energiepreise. Bei uns hat das große Auswirkungen im Bereich Rohstoffkosten, dann Verpackungsmaterial, Logistik, Personal – das macht bei uns über fünf Millionen Euro aus. Und davon konnten wir nicht die gesamten Kosten abgelten.“

Die Genossenschaft hat einen Strategieprozess gestartet – bis 2030 sollen der Export nach Deutschland und auch die Käsekompetenz weiter ausgebaut werden.