Mit einer Sondersteuer will die dänische Regierung ihre Einwohner zu einer fettärmeren Ernährung animieren. Die Grundannahme: Fett schade der Gesundheit, gehöre zu den Hauptursachen für viele Volkskrankheiten und trage so im Gesundheitssystem jährlich zu enormen Kosten bei. Mit einer Steuer von 1,8 Euro pro Kilogramm gesättigter Fettsäuren werden ab dem 1. Juli 2011 fettreiche Lebensmittel um einiges teurer.
Dem Beschluss war eine jahrelange Diskussion voraus gegangen. Lebensmittelkonzerne, insbesondere die Molkereien, hatten sich bis zuletzt gegen die Einführung der Fettsteuer gewehrt. Deshalb gibt es nun auch eine Grenze von 3,5 % Fett: Lebensmittel, deren Fettgehalt unter diesem Wert liegt (beispielsweise Konsummilch), bleiben von der Fettsteuer verschont.
Dr. Silke Thiele vom Institut für Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre in Kiel hat berechnet, wie sich die Einführung einer Fettsteuer auf Essverhalten und Gesundheit der Deutschen auswirken könnte. Bei einer Steuer von 0,5 Cent pro gesättigtem Gramm Fett würde beispielsweise ein Liter Vollmilch 11 Cent mehr kosten, ein Liter entrahmte Milch 5 Cent.