Wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der Körperverletzung mit
Todesfolge hat die Verbraucherrechtsorganisation foodwatch Strafanzeige gegen
Lidl, Prolactal und das baden-württembergische Verbraucherministerium gestellt.
Grund dafür ist die Informationspolitik der Verantwortlichen im Falle des
listerien-belasteten Harzer Käses. Dessen Verzehr führte in Deutschland nach
Angaben des Robert-Koch-Instituts zum Tod dreier Menschen. Eine foodwatch-Recherche
zu den Todesfällen belegt laut den Verbraucherschützern, dass eine Person in
Hessen noch Ende Januar den bei Lidl vertriebenen Käse verzehrte – und zwar
nachdem der Discounter die Öffentlichkeit nur völlig unzureichend auf die
Listerienbelastung hingewiesen habe. Die zuständige Behörde, das
baden-württembergische Verbraucherministerium, habe nach Informationen von
foodwatch zu keinem Zeitpunkt mit eigenen Informationen vor der akuten
Gesundheitsgefahr durch die belasteten Käseprodukte gewarnt.