Wir sind dann mal weg

 

 

Die Studierenden der Technikerklasse 1 aus Kempten mit Markus Plankl, Brimi (links außen), Martin Barnickel, LVFZ Kempten (2.v. rechts), und Alexander Lambrecht, Brimi (rechts außen) (Foto:  Brimi Brixen)

 

Erstmals nach längerer Coronapause ging wieder eine Technikerklasse des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrums für Molkereiwirtschaft Kempten auf Exkursion: Die Technikerklasse 1 besuchte vom 28. Juni bis 1. Juli 2022 Molkereien und Lebensmittelhersteller in Südtirol. Ziel der Exkursion war es, einen Einblick in die Molkereiwirtschaft und weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie zu erlangen.

Auf dem Weg nach Bozen war die erste Anlaufstelle die Molkerei „Brimi“ in Brixen. Nach einer kurzen Betriebsvorstellung wurden die Studierenden durch die Mozzarella-Produktion geführt und konnten die Prozessschritte live mitverfolgen. Durch die teilweise Reifung mittels Kulturen unterscheidet sich diese Herstellungsweise von anderen Produzenten. „Brimi“ setzt zunehmend auf die klassische Herstellung durch Milchsäurebakterien, um den Entwicklungen des Marktes gerecht zu werden. Die Säuerung mit Zitronensäure ist immer weniger beliebt unter den Konsumenten“, erklärte Markus Plankl von der Entwicklungsabteilung die Veränderungen der Mozzarellaproduktion. Abschließend gab es eine Verkostung verschiedener Mozzarellasorten.

Am zweiten Exkursionstag wurde das Trockenwerk „Dolomites Milk“ in Vintl, welches sich hauptsächlich auf die Pulverherstellung spezialisiert hat. Bei der „Dolomites Milk“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen der „Brimi“ und dem namhaften Waffel- und Kekshersteller Loacker. Hier wird unter anderem die Mozzarella-Molke der „Brimi“ mit Hilfe eines Sprühturms getrocknet und anschließend bei Loacker für die Keksherstellung verwendet. Passenderweise wurde dieses Werk am Nachmittag desselben Tages besichtigt und die komplette Wertschöpfungskette des Produktes abgedeckt. Für Einige war dies der erste Einblick in einen anderen, süßeren Zweig der Lebensmittelbranche, der zudem in einer bezaubernden Berglandschaft eingebettet ist.

Die Besichtigung der Schnapsbrennerei „Roner“ in Tramin stand am dritten Tag auf dem Programm. Das für seinen Grappa berühmte Unternehmen „Roner“ steht im Moment vor besonderen Herausforderungen, da aufgrund Glasflaschenmangels die lagernden Spirituosen nicht abgefüllt werden können. Leider konnte auch durch intensiv-analytischen Konsum nicht nachhaltig geholfen werden…

Dem Versuchszentrum für Obst-, Wein- und Gartenbau der Autonomen Provinz Bozen in Laimburg wurde zur Erweiterung des Horizonts ebenfalls ein Besuch abgestattet. Nach der sehr aufschlussreichen Führung, die dem Werdegang des Weines folgte, wurden die „Gärprodukte“ unterschiedlicher Rebsorten gemeinsam sachkundlich bewertet.

Zum Abschluss der Exkursion hat der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften „VOG“ die Studierenden hinter die Betriebstüren in Leifers blicken lassen. Hier werden hauptsächlich Äpfel, aber auch Kiwis, Birnen und Pfirsiche vor allem zu Säften, Konzentraten und Mus oder zu getrockneten Früchten verarbeitet. „Jeder fünfte Südtiroler Apfel wird bei VOG verarbeitet!“, so Jutta Perkmann von „VOG“.

Dies war für alle Exkursionsteilnehmer besonders von Interesse, da die Obstverarbeitung ein gänzlich unbekanntes Terrain ist.

Abschließend betrachtet war die Lehrfahrt für alle Teilnehmer ein voller Erfolg, da die unterschiedlichen Einblicke in die Firmen für alle sehr bereichernd waren. Zudem wurde die Klassengemeinschaft durch gemeinsame Ausflüge und verbindende Erlebnisse wie zum Beispiel in den warmen Gewässern des Kalterer Sees, sowie gemeinsame Abendessen nachhaltig gestärkt und somit die coronabedingten Defizite entschärft. Die Technikerklasse und das LVFZ Kempten bedanken sich herzlich bei allen Firmen und Institutionen, die durch die Führungen sehr effektiv zur Fortbildung der Studierenden beigetragen haben!