Arla Foods hat vor einem chronischen Mangel an qualifizierten Arbeitern auf den Milchfarmen im Vereinigten Königreich gewarnt, der zu einer Preisinflation im Milchsektor beiträgt.

Die Warnung vor einem Arbeitskräftemangel geht auf eine Umfrage unter den britischen Landwirten von Arla zurück, die ergab, dass 80 % der Landwirte, die Arbeitskräfte suchten, entweder nur sehr wenige oder gar keine Bewerbungen von Personen mit der richtigen Erfahrung und Qualifikation erhalten. Arla macht für diese Situation eine Kombination aus dem Ende der Freizügigkeit von Arbeitnehmern aus der EU aufgrund des Brexit, den Folgen der Pandemie und einer Vielzahl anderer Faktoren verantwortlich, die dazu führen, dass mehr als drei Fünftel (61,3 %) der Landwirte es jetzt schwieriger finden, Arbeitskräfte zu finden als im Jahr 2019.

Der Mangel an Arbeitskräften wirkt sich bereits auf die Produktion aus: Die Milchmenge ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 3 % gesunken, wie Arla mitteilte.

Eine “kleine, aber signifikante” Anzahl von Landwirten gibt an, dass sie ihre Produktion bereits reduziert haben, indem sie die Anzahl der Melzeiten (4,3 %) und/oder die Größe ihrer Herde (6 %) aufgrund des Personalmangels verringert haben. Mehr Landwirte geben an, dass sie diese Schritte unternehmen (6,9 % bzw. 6,8 %) oder die Landwirtschaft im nächsten Jahr ganz aufgeben werden (11,9 %), wenn sich nichts ändert.

Der Geschäftsführer von Arla UK, AshAmirahmadi, hat nun an die Regierung appelliert, die im Weißbuch zur Lebensmittelstrategie versprochene Überprüfung des Arbeitsmarktes zu beschleunigen und sich zu einer neuen, ressortübergreifenden Strategie zu verpflichten, um Talente für die Lebensmittel- und Landwirtschaft zu gewinnen und sie zu einem Beruf der Wahl für Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu machen.