Steve Spencer (Foto: mi) vom australischen Strategieberatungsunternehmen freshagenda erklärte soeben auf der live-Konferenz des britischen Informationsdienstes Dairy Industry Newsletter (DIN), dass es wohl in der Geschichte der Milchwirtschaft noch nie eine so komplexe Lage gegeben hat. Die Auswirkungen der Pandemie und des Ukrainekrieges treffen auf eine ohnehin schon knappe Rohstoffsituation und negative Vorhersagen für die Produktionsbedingungen in den USA und Ozeanien sowie auf logistische Engpässe. Im Endeffekt auf breiter Linie steigende Preise – wobei die richtige Verteuerung für die Verbraucherprodukte erst noch kommt – werden die Nachfrage beeinträchtigen, in den Industrieländern und mehr noch in den Entwicklungsregionen.
Spencer sieht mittelfristig zwei Szenarien: steigende Produktion, da die Politik auf Versorgungssicherheit setzt, d.h. teilweise Auflösung von Nachhaltigkeitseinschränkungen, oder immer weitere Produktionsbeschränkungen unter anderem durch die Klimapolitik neben weniger Milchanlieferung durch marktstörenden Folgen der Sanktionen.