x

Ukrainische Molkereien rufen nach Hilfe

Datum: 04.03.2022Quelle: molkerei-industrie

Tatyana Antonenko, unsere Korrespondenton in Kiew, meldet sich soeben mit diesem Aufruf:

Die  ukrainischen Molkereien haben mehrere Informationsinstrumente entwickelt, um die Rohmilchversorgung angesichts logistischer Probleme mit dem Ziel Erhaltung des Viehbestands zu verbessern.

Trotz des Krieges versuchen die Milcherzeuger und Verarbeitungsbetriebe zu arbeiten und die Ernährungssicherheit des Landes zu gewährleisten. Seit Donnerstag sind viele Verarbeitungsbetriebe geschlossen, um ihre Arbeiter zu schützen, aber wir sehen jetzt die Wiederaufnahme der Rohmilchverarbeitung in den Betrieben, die physisch in der Lage sind zu arbeiten.

Die Hauptprobleme sind logistischer Natur

(1) Die Anlieferung von Rohstoffen ist durch die Verfügbarkeit von Milchtransportern und die Verfügbarkeit von Treibstoff begrenzt.  Allerdings helfen die Landwirte den Lieferanten beim Betanken der Milchlastwagen.

Aber das größte Problem ist jetzt

(2) die Unterbrechung der Vertriebskanäle für Fertigerzeugnisse.  Infolgedessen sind die Verarbeitungsbetriebe nicht in der Lage, Milchprodukte rechtzeitig zu liefern.  So können Rohstoffe und fertige Milcherzeugnisse von den Unternehmen nicht für den Bedarf der Bevölkerung und der ukrainischen Armee verteilt werden.

Die Verarbeiter verfügen nur über begrenzte Vorräte an importierten Zutaten, Reinigungsmitteln und Verpackungen.

Der Aufbau einer Milchlogistikkette ist eine der Prioritäten für die Sicherung des Kuhbestands und die Gewährleistung der Ernährungssicherheit in der Zukunft. Die Lösung des Lieferkettenproblems kann darin bestehen, den Rohstoffeingang an Standorten zu erhöhen, die in der Lage sind, zu arbeiten. Zusätzliche Mengen an Rohstoffen können für den heimischen Bedarf oder für den Export (Milchpulver) verwendet werden. Aufgrund der Blockade der ukrainischen Häfen durch den Aggressor ist die EU derzeit die einzige Option für Exportlieferungen.

In diesem Fall könnte der ukrainische Milchsektor von der EU wie folgt unterstützt werden

(1) Vereinfachung der Verfahren für den Frachteingang und

(2) Vereinfachung der Zertifizierungsverfahren für Trockenmilcherzeugnisse.

(3) Es wäre auch sinnvoll, Lieferungen aus der EU in die Ukraine zu etablieren, und zwar für Milchverarbeiter: Zutaten, Reinigungsmittel, Verpackungen; für landwirtschaftliche Erzeuger: Saatgut, PSA, Düngemittel.

 

Abb.: Pixabay

Tatyana Antonenko / Kiew

Artikel mit Bildern drucken Artikel ohne Bilder drucken

Newsletteranmeldung

Bitte geben Sie Ihre Daten an.
Felder mit * sind Pflichtfelder.
Bitte wählen Sie die passenden Newsletter aus:
Datenschutz:

Newsletterabmeldung

Die Abmeldung von unseren Newslettern ist über den Abmeldelink am Ende jedes Mailings möglich.