In den europäischen Molkereimärkten hat sich in den letzten Wochen die Verwertung von Butter weiter positiv entwickelt und Magermilchpulver setzte seinen Aufwärtstrend bei den Notierungen fort. Dies berichtet das multinationale Finanzdienstleistungsunternehmen StoneX in seiner jüngsten EU-Milchmarktanalyse.

Der europäische Butterindex hat seit Anfang Dezember um 4,3 % zugelegt, während der MMP-Preis in der letzten Woche (ab 13. Dezember) zum zwanzigsten Mal in Folge gestiegen ist, und zwar um weitere 1,3 % im Vergleich zu den vorangegangenen zwei Wochen, so dass er nun 50 % über dem Stand des Vorjahres liegt.

Der Anstieg der Preise beschränkte sich jedoch nicht nur auf Butter und MMP, auch Spot-Käse, Vollmilchpulver und Molkenpulver verzeichneten in den letzten Monaten große Zuwächse, so Dr. Peter Meehan, Senior EU-Milchanalyst bei StoneX: “Die Rallye der Preise für Milchprodukte wurde durch eine sehr starke globale Nachfrage nach Rohstoffen, insbesondere aus China, ausgelöst. Die chinesische Nachfrage hat sich in den letzten Monaten abgeflacht oder zeigte sogar Anzeichen einer leichten Abschwächung; die Nachfrage vieler anderer wichtiger globaler Milchimporteure hat jedoch zugenommen, so dass die globale Nachfrage auf dem Boden geblieben ist. Hinzu kommt, dass das weltweite Milchaufkommen in den letzten Monaten unter Druck geraten ist, was die Märkte für Molkereierzeugnisse weiter gestützt hat.“

Aus den veröffentlichten Daten geht hervor, dass die Milcherzeugung in Deutschland und Frankreich – den beiden größten europäischen Milcherzeugern, die zusammen 36 % der europäischen Milcherzeugung im vergangenen Jahr ausmachten – im Oktober weiterhin gering blieb. Die deutschen Lieferungen waren um 2,3 % niedriger als im letzten Jahr, so dass die Anlieferungen im bisherigen Jahresverlauf um 1,7 % unter dem Niveau von 2020 lagen. In Frankreich sank die Produktion im Oktober um 1,9 %, und die kumulierten französischen Anlieferungen liegen 1,3 % unter dem Vorjahresniveau.