Graham Wilkinson leitet bei Arla Foods UK die Rohstoffbeschaffung. In Farmers Weekly hat er letzte Woche einen Kommentar unter dem Titel „Warum die nächsten 10 Jahre das Jahrzehnt der Milchwirtschaft sein werden“ veröffentlicht. Wilkinson meint, dass die Widerstandsfähigkeit der Milchwirtschaft durch Corona erhöht wurde. Spezielle Wetterereignisse träten zu häufig auf, als dass die Landwirte sie ignorieren könnten, und das lenke den Blick auf eine nachhaltige, effiziente Landwirtschaft und die Einbeziehung von Eventualitäten in die Geschäftspläne, so Wilkinson. Ebenso hätten die Pandemie und der Mangel an LKW-Fahrern die Logistik- und Produktionsteams in der gesamten Lieferkette gezwungen, für jedes Szenario zu planen, was die Branche auf lange Sicht stärker mache.

Zudem habe die Milchindustrie den Verbrauchern zugehört und verstanden, was sie zum Kauf der Produkte bewegt. Transparenz in allen Bereichen, vom Tierschutz bis zu den Emissionen, sei entscheidend. Die Verbraucher legten großen Wert auf artgerechte Tierhaltung, Herkunft, Umweltschutz und nährstoffreiche, gesunde Lebensmittel. Die Branche müsse sicherstellen, „dass wir den Verbrauchern keinen einzigen Grund geben, keine Milchprodukte zu kaufen“.

Die Milchwirtschaft habe begonnen Behauptungen entgegenzutreten, dass Milchprodukte in Bezug auf ihre Emissionen nicht nachhaltig sind. Dies ist lt. Wilkinson der Punkt, an dem sich die Wahrnehmung der Verbraucher wirklich verändern lasse. Bislang hatte die Branche mangels solider Daten Schwierigkeiten, ihre Umweltauswirkungen zu definieren. „Dies ändert sich jedoch schnell, da wir sowohl bei Arla über unser Programm Climate Check als auch in der gesamten Branche aussagekräftige Daten über die Emissionen von Milchprodukten sammeln … Diese wissenschaftlich fundierten Daten sind es, die den Verbrauchern die Gewissheit geben, dass sie mit gutem Gewissen Milchprodukte kaufen können“.