Die Rabobank erwartet in der zweiten Hälfte dieses Jahres einen Rückgang der Nachfrage nach Milchprodukten aus China. Dies könnte sich auf die weltweiten Exporte und die Preise für Basismilchprodukte auswirken, so die Bank in ihrem jüngsten Quartalsbericht. Covid-19 scheint nur begrenzte Auswirkungen auf die Nachfrage nach Milchprodukten zu haben.
Die Milcherzeugung in China ist im vergangenen Jahr um 7,6 % gestiegen. Auch in diesem Jahr rechnet die Rabobank mit einem weiteren Wachstum (+6,5 %). Die hohen Milchpreise werden zu einer weiteren Expansion der chinesischen Milchwirtschaft führen. Das starke Wachstum der lokalen Produktion in Verbindung mit einem starken Anstieg der Importe in der ersten Hälfte des Jahres 2021 wird dazu führen, dass das Angebot die Nachfrage übersteigt. Die Rabobank erwartet daher für das zweite Halbjahr 2021 einen Rückgang des chinesischen Importbedarfs um 18 %.
Die Ausfuhren der wichtigsten europäischen Milcherzeugnisse stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in der ersten Hälfte dieses Jahres um 3,1 % (Milchäquivalent). Bemerkenswert ist der Anstieg der Flüssigmilchausfuhren um 130.900 Tonnen (+ 21,8 %), vor allem nach China. Auch die Ausfuhren von fetthaltigem Milchpulver, bzw. mit Pflanzenfett angereichertem Magermilchpulver, nehmen um 17.200 Tonnen (+9,8%) weiter zu. Die Butterausfuhren gingen um 35.300 Tonnen (- 24,1 %) stark zurück, was jedoch hauptsächlich auf einen hohen Referenzwert im Vorjahr und relativ geringe Ausfuhren in die USA zurückzuführen ist.
Nach Ansicht der Bank sind die Aussichten für die europäische Nachfrage nach Milcherzeugnissen positiv. Die Lagerbestände sind relativ gering, mit Ausnahme von gefrorener Butter. Der Absatz im Foodservice-Kanal zieht wieder an. In den Supermärkten werden die Preise in den kommenden Monaten auf einem ähnlich hohen Niveau bleiben, während die Mengen auf das Niveau vor der Pandemie zurückgehen werden.