Die britische Milchwirtschaft übt Druck auf die Regierung aus, um weiteren Schaden von der Branche abzuwenden, der durch den Mangel an LKW-Fahrern verursacht wird. Der Branchenverband Dairy UK hat die Regierung aufgefordert, Empfehlungen zur Behebung des Fahrermangels zu beherzigen.

Dazu gehörten die Beseitigung des bestehenden Rückstands bei den Lkw-Führerscheinprüfungen, die Ausnahme von Lkw-Fahrern von Quarantäneauflagen, das Vorziehen von Facharbeitervisa für Fahrer und die Förderung des Lkw-Fahrens als wesentlicher Lebensnerv der britischen Wirtschaft.

Judith Bryans, Geschäftsführerin von Dairy UK: “Der Molkereisektor arbeitet rund um die Uhr an der Umsetzung aller Lösungen, um den Fahrermangel zu beheben. Diese Maßnahmen wären weitaus wirksamer als eine fortgesetzte Lockerung der Arbeitszeiten der Fahrer, die keine Antwort auf den Mangel ist und zu einem Sicherheitsproblem werden könnte.“

Der massenhafte Ausbruch von Selbstisolierungsvorfällen aufgrund der Track-and-Trace-App des NHS (National Health System)  – auch als “Pingdemic” bezeichnet – hat in der Branche zu erheblichen Störungen geführt. Der Präsident des Lebensmittelherstellers 2 Sisters, Ranjit Singh Boparan, hat davor gewarnt, dass dies zu den schlimmsten Lebensmittelengpässen im UK seit 75 Jahren führen könnte.

“Wie viele andere Wirtschaftszweige verzeichnen auch die milchverarbeitenden Betriebe erhöhte Abwesenheitsquoten, da das Personal aufgrund der Benachrichtigung durch die NHS-App Covid isoliert werden muss”, so Bryans weiter. “Solche erhöhten Abwesenheitsraten sind besorgniserregend und beeinträchtigen die Unternehmen. Wir hoffen, dass Ausnahmeregelungen und Tests sowie die Lockerung der Isolationsvorschriften ab Mitte August dazu führen werden, dass die Abwesenheitsraten sinken und der Geschäftsbetrieb wieder normalisiert werden kann.“