Das globale Investorennetzwerk FAIRR hat am Beispiel Neuseelands geprüft, was eine Kohlenstoffsteuer für den Milchsektor bedeuten könnte. Das Land hat sich das Ziel gesetzt, biogenes Methan bis 2050 um bis 24 bis 47% zu reduzieren.
Neuseelands kommender, auf 90 NZ$ im Jahr 2050 angesetzter Kohlenstoffpreis bringt eine Reihe von Herausforderungen für Milchproduzenten mit sich. Die Analyse zeigt, dass die Kohlenstoffkosten für den neuseeländischen Milchsektor bis 2050 26 % des derzeitigen durchschnittlichen Betriebsgewinns von Milchviehbetrieben mit eigenem Betrieb und 74 % des Betriebsgewinns von Milchviehbetrieben mit gemeinsamer Nutzung ausmachen könnten. Für Fonterra, könnten die Kohlenstoffkosten bis 2050 87 % des EBITDA (von 2020) ausmachen.
Kurzfristig werden Reduzierungen der Besatzdichte und der Produktion notwendig sein, um die Emissionen zu senken. Ohne signifikante Investitionen in methanreduzierende Technologien wird das Erreichen des unteren Endes (24%) des Regierungsziels einen Rückgang der Milchviehbestände um 15 % erfordern. Dies birgt das Risiko einer Instabilität in der Versorgungskette aufgrund eines Rückgangs der Produktion, während gleichzeitig die Betriebsgewinne der Landwirte beeinträchtigt werden.
Der prognostizierte Kohlenstoffpreis wird die bereits bestehende Schuldenlast der Milchbauern noch weiter erhöhen. Parallel zeigen Banken schon jetzt zunehmende Zurückhaltung bei der Vergabe von Krediten für Milchviehbetriebe.
Die FAIRR-Initiative ist ein kollaboratives Investorennetzwerk mit einem Volumen von angeblich 5 Billionen Dollar, zu der neben dem ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-moon auch Legal & General Investment Management (UK) und der Canada Post Corporation Pension Plan gehören.
Foto: Thise