Mit Förderung der Adalbert-Raps-Stiftung hat das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke eine Studie zu zentralen Hot Spots der Nachhaltigkeit von ausgewählten Gewürzen und Kräutern erstellt.
Ziel des Hot Spot Guides Gewürze ist es, einen wissenschaftlich fundierten Einblick und Überblick zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsherausforderungen für Gewürze und Kräuter zu geben. Dieser soll zukünftig als neutraler und belastbarer Orientierungspunkt für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen der Gewürzbranche, Handel, Politik, Medien und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) dienen sowie der weiteren interessierten Öffentlichkeit einen verlässlichen Rahmen bieten.
Es zeigt sich jedoch, dass die Wertschöpfungskette je nach Produkt, Erzeugungsland und Zielmarkt sehr unterschiedlich ausgestaltet ist. So werden alle Gewürze und Kräuter sowohl in kleinbäuerlichen als auch größer strukturierten Betrieben erzeugt. Die Nachhaltigkeitsherausforderungen sind jedoch je nach Betriebsgröße unterschiedlich. So wird die Arbeit in kleineren Familienbetrieben unter Beteiligung der ganzen Familie erledigt, während in größeren Betrieben viele Saisonarbeiter zum Einsatz kommen. Deswegen ist beispielsweise Kinderarbeit insbesondere in kleineren Familienbetrieben ein Problem, während die Einhaltung der Rechte von Wander- und Saisonarbeitern vor allem in größeren Betrieben zu beachten sind.
Ökologische Hot Spots sind vor allem der Pestizid- und Düngemitteleinsatz, während die sozialen Herausforderungen hauptsächlich bei Arbeitssicherheit und –schutz sowie existenzsichernden Löhnen liegen. Von den ökonomischen Themen sind vor allem Produktsicherheit und -qualität sowie die Einhaltung von Gesetzen relevant. Um die wesentlichen Themen für Unternehmen zu operationalisieren, wurden praxisnahe Checklisten erarbeitet.
Download des Hot-Spot Guides: https://www.mehrwert-nachhaltigkeit.de/leistungen#c335
Foto: Dr. Eberle
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