Die weltweite Milchproduktion hat weiter zugenommen, wobei Asien den höchsten Mengenzuwachs gegenüber 2019 verzeichnete, so die Dairy Market Review der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) über die Entwicklung des globalen Milchmarktes im Jahr 2020, die Dairy Market Review. Der internationale Handel für Vollmilchpulver, Molke und Käse stieg, während Magermilchpulver und Butter einen Rückgang der Exporte verzeichneten.
Die globale Milchproduktion erreichte im Jahr 2020 fast 906 Mio. t, was einem Anstieg von 2 % gegenüber 2019 entspricht, angetrieben durch Produktionssteigerungen in allen geografischen Regionen, außer in Afrika, wo die Produktion stabil blieb. Der Anstieg der Milchmenge war in Asien am höchsten, gefolgt von Europa, Nord- und Südamerika, Ozeanien sowie Mittelamerika und der Karibik.
In Asien stieg die Milchproduktion im Jahr 2020 auf 379 Mio. t, ein Plus von 2,6 %, hauptsächlich befördert von Steigerungen in Indien, China, Pakistan und der Türkei. Auch Kasachstan, Usbekistan und Japan verzeichneten moderate Produktionsausweitungen.
In Indien erreichte die Milchproduktion im Jahr 2020 195 Mio. t, ein Plus von 2 % gegenüber 2019. In China wurde das Wachstum der Milchproduktion von über 7 % durch die gestiegene Leistung der großen Milchviehbetriebe und Verbesserungen der Betriebs- und Produktionseffizienz unterstützt. In Pakistan stieg die Milchleistung um 3,2 %, was vor allem auf einen Anstieg der Rinderzahlen zurückzuführen war.
In Europa stieg die Milchproduktion auf 236 Mio. t, ein Plus von 1,6 % im Vergleich zu 2019, hauptsächlich aufgrund von Produktionssteigerungen in der Europäischen Union, der Russischen Föderation und Belarus. In Nordamerika erreichte die Milchproduktion im Jahr 2020 fast 111 Mio. t, ein Plus von 2,1 %. In den USA stieg die Milchproduktion um 2,2 % auf 101 Mio. t, angetrieben durch einen Anstieg der Milchviehbestände und der Milcherträge. Die lebhafte Importnachfrage aus Asien war ebenfalls ein Faktor, der zur Ausweitung der Milchproduktion beitrug.
In Südamerika stieg die Milchproduktion um 2% auf fast 82 Mio. t, insbesondere gab es  höhere Anlieferungen in Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay.
Nach vier Jahren des Rückgangs stieg die Milchproduktion in Australien wieder um mehr als 9 Mio. t. Staatliche Hilfen für von der Dürre betroffene Farmen und die Ausweitung der Beihilfen für landwirtschaftliche Haushalte trugen ebenfalls zur Produktionsausweitung bei. In Neuseeland stieg die Milchproduktion nach einem marginalen Rückgang (0,7 %) im Jahr 2019 leicht an (+0,4 %) und erreichte 22 Mio. t.
In Afrika blieb die Milchproduktion mit 49 Mio. t stabil. Algerien verzeichnete einen deutlichen Produktionsanstieg, während es u. a. in Kenia, Äthiopien und Südafrika Rückgänge gab.
Auf der Importseite stieg der internationale Milchhandel 2020 um 1,2 % auf fast 79 Mio. t(Milchäquivalent), was vor allem auf erhöhte Importe einiger Länder zurückzuführen ist, nämlich China, Algerien, Saudi-Arabien und Brasilien. China, der größte Milchimporteur der Welt, kaufte 17 Mio. t Milchprodukte, ein Anstieg von 7,4 % gegenüber 2019.