Mit Beschluss vom 3. April lehnt die Geschäftsführung der belgischen Molkereigenossenschaft Milcobel alle Liefervertragskündigungen zwischen dem 5. April und dem 1. Juli im Voraus ab. Dies wurde in einem Einschreiben allen 2.470 Mitgliedern bekannt gegeben. Wörtlich heißt es in dem Schreiben, dass niemand vor dem 1. April 2022 aus der Genossenschaft austreten kann.
Nach Angaben des Unternehmens wurde die Entscheidung getroffen, um Milcobel die Möglichkeit zu geben, in aller Ruhe an einem Sanierungsplan weiterzuarbeiten. Die Entscheidung fiel auch vor dem Hintergrund einer Reihe von Kündigungen seit Ende letzten Jahres; aktuell würde nur eine kleine Minderheit der Mitglieder austreten. Der Milcobel-Aufsichtsrat kann lt. Satzung den Austritt u. a. dann verweigern, wenn die finanzielle Lage der Gesellschaft gefährdet wird.
Für dieses Jahr werden bei Milcobel 1,4 Milliarden Kilo Rohstoffeingang erwartet, wobei eine höhere Auslastung angestrebt wird. Dies soll teilweise ein Ausgleich für den Verlust eines Trockenvertrags mit Arla zum 1. Januar dieses Jahres bilden. Die Genossenschaftsvorsitzende Betty Eeckhaut erklärte, dass das Unternehmen auch nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit sucht.