Die Milchwirtschaft profitiert derzeit von der stark gestiegenen Nachfrage nach Milchprodukten aus China. “Die Jahre, in denen wir mit Kindernahrung in China enorm hohe Gewinne erzielen konnten, sind allerdings vorbei”, so FrieslandCampina-Vorstand Hein Schumacher in einem Webcast für die Mitglieder.
Der zusätzliche Zugang zum chinesischen Markt, den FrieslandCampina über Hongkong hatte, wurde geschlossen. Die chinesische Regierung will außerdem, dass bis 2023 mindestens 60 % der gesamten Säuglingsnahrung von chinesischen Unternehmen geliefert wird. Auch der Wettbewerb habe dramatisch zugenommen, so Schumacher.
FrieslandCampina ist gezwungen, mehr Absatzmöglichkeiten für Säuglings- und Kleinkindernahrung außerhalb Chinas zu finden. Nicht mehr alle Produktionskapazitäten können ausgelastet werden.
Das Unternehmen strebt in den kommenden Jahren eine Wertschöpfung für seine Mitglieder von 15 % über dem Garantiepreis an.
Diese Erwartung basiert unter anderem auf Weide- und VLOG-Milch. Dieses Jahr verspricht jedoch ein schwieriger Start zu werden. Schumacher sieht die Aussichten für das erste Halbjahr 2021 “pessimistisch”. Seiner Meinung nach muss das Unternehmen in den kommenden Jahren Geld verdienen, indem es Innovationen schnell und effektiv umsetzt, genau auf die Kosten achtet und flexibel ist.