Der Wert des Marktes für Bio-Lebensmittel und -Getränke im britischen Einzelhandel beträgt lt. Kantar aktuell 1,2 Mrd. £. In den 12 Monaten bis November 2020 stieg das Gesamtvolumen an Bio-Lebensmitteln und -Getränken im britischen Einzelhandel um 12,9 %. Das ist mehr als das Marktwachstum für nicht-Bioprodukte, das 8,9 % ausmachte
Trotz der jüngsten Wachstumsraten bleibt der Anteil von Bio-Lebensmitteln und -Getränken mit 1,29% der Ausgaben im letzten Jahr gering und steigt auch n diesem Jahr wohl nur leicht auf 1,33% an.
Nur etwas mehr als jeder zehnte UK-Verbraucher zieht Bio in Betracht, wenn er Lebensmittel für den häuslichen oder außerhäuslichen Verzehr kauft. Der kontinuierliche Consumer Tracker des AHDB, der von YouGov durchgeführt wird, hat keinen Anstieg der Verbraucher gezeigt, die während der Pandemie Bio als Kaufargument angaben. Dies deutet darauf hin, dass der derzeitige Anstieg der Nachfrage nach Bio-Produkten nicht für alle Käufer eine bewusste Entscheidung ist.
Inmitten der Coronavirus-Pandemie zeigt der Verbraucher-Tracker gezeigt, dass der Preis für die Verbraucher wichtiger geworden ist. Der Preis ist das größte Hindernis für den Bio-Markt. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass 59% der Erwachsenen in Großbritannien der Meinung sind, dass Bio-Lebensmittel für sie zu teuer seien. Im Laufe der Zeit hat sich der Preisunterschied zwischen vielen Bio- und Nicht-Bio-Produkten vergrößert.
48% der Briten erklären in der Umfrage, dass sie in den letzten Monaten deutlich preisbewusster einkaufen. 61% richten ihre Entscheidung an Promotionaktionen aus, 47% gehen bevorzugt in Billigläden. 49% der jüngeren Verbrauchergruppe zwischen 16 und 44 Jahren fühlen sich von den ökonomischen Auswirkungen der Pandemie stark betroffen, bei den über 45jährigen sind es “nur” 39%.
Einige Verbraucher sind immer noch bereit, mehr für Bio zu zahlen, aber um diesen Preisaufschlag zu erzielen, müssen Bio-Produkte die wahrgenommenen Vorteile gegenüber Nicht-Bio-Produkten erfüllen. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wohlergehen der Tiere der wichtigste Faktor bei Bio-Produkten ist, für den die Befragten bereit sind, mehr zu bezahlen, während Argumente wie Aroma und Geschmack sowie allgemeine gesundheitliche Vorteile ebenfalls zum Kauf anregen. Die Kommunikation solcher Verbrauchervorteile wird besonders wichtig sein, damit der Bio-Markt seinen Wachstumspfad bis 2021 fortsetzen kann, da die Haushaltsbudgets weiter unter Druck geraten.