Die belgische Molkereigenossenschaft Milcobel verliert Mitglieder. Bisher haben 172 mit zusammen 150 Mio. kg Milch gekündigt, vielleicht werde es auch noch mehr. Das Unternehmen erklärt, dadurch mehr Luft zu bekommen.
Milcobel muss nun weniger in neue Anlagen investieren und weniger Milch zu niedrigen Preisen verkaufen. Damit kann auch die Auflage, dass die Mitglieder ab sofort 7,50 € pro 100 Liter Milch für zusätzlich angelieferten Rohstoff zahlen müssen, entfallen. Die im letzten Herbst beschlossene Kapitalerhöhung bleibt jedoch in Kraft. Danach wird das Mitgliedskapital binnen sieben Jahren von 5,00 € auf 7,50 € pro 100 Kilo Milch erhöht.
Insgesamt k̦nnte Milcobel in diesem Jahr etwa 450 bis 500 Millionen Kilo Milch verlieren Рmehr als ein Viertel des gesamten Aufkommens.
Schon bevor A-ware die Absicht ankündigte, die Pulverfabrik von FrieslandCampina in Aalter zu übernehmen, gaben andere Akteure in Belgien an, dass sie noch Platz für zusätzliche Milch hätten. In den meisten Fällen handelt es sich um relativ begrenzte Volumina. Letztere Parteien zusammen könnten Milcobel insgesamt etwa 150 Millionen Kilo Milch wegnehmen. A-ware benötigt darüber hinaus in Aalter 400 Mio. kg, wird aber wohl nur 300 Mio. kg fest binden.
