Bis zum Jahr 2030 wird der durchschnittliche europäische Milchpreis auf etwa 38 Cent pro kg steigen, wobei aber auch die Kosten zunehmen. Dennoch wird die europäische Milchwirtschaft auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig bleiben. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Kommission hervor, der die Perspektiven bis 2030 skizziert.

Insbesondere die Aussichten für Milchproteine werden als günstig beschrieben. In einem früheren Ausblick hatte sich die Kommission bereits optimistisch über die Marktaussichten für Käse geäußert. Dies ist nach wie vor der Fall, aber auch das Bild für Milchproteine im Allgemeinen ist positiv. Auch die Verwertung von Molke wird zusätzliche Erträge bringen, so die Prognose. Der relative Wert von Milcheiweiß im Vergleich zu Milchfett verbessert sich dem Bericht zufolge von dem derzeitigen Verhältnis von 0,5 auf 0,8.

Mehrere Entwicklungsländer werden bis 2030 in der Lage sein, mehr von ihrem eigenen Bedarf an Milchprodukten zu decken. Der große Konkurrent Neuseeland wird es etwas schwerer haben. Dort könnten die Produktion und der Export von Milch sogar leicht sinken. Die Vereinigten Staaten hingegen entwickeln sich zu einem immer stärkeren Konkurrenten für Europa, hinken aber bei Produkten mit Mehrwert hinterher.

Erwartet wird für die EU eine stärkere Entwicklung weg von der “traditionellen Milchviehhaltung”. Der Bio-Sektor wird stärker werden, in Richtung 10 % der Gesamtproduktion, aber auch andere Produktionsmethoden, wie z. B. die gentechnikfreie Milchviehhaltung, werden an Bedeutung gewinnen.