Der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl hat in seiner Rede zur heutigen Landesversammlung, die im Livestream mitverfolgt werden konnte, scharfe Kritik an der derzeitigen Marktsituation und dem Lebensmitteleinzelhandel geübt: „50 Millionen Euro, das ist in etwa das, was Schweinehalter in Deutschland im Moment pro Woche durch die skandalös niedrigen Preise an Verlusten erleiden. Die aktuelle Ankündigung der Schwarz-Gruppe spottet aus meiner Sicht deshalb jeder Beschreibung“, machte Heidl deutlich.
„Lidl und Kaufland können sich nicht einfach mit einer solchen Einzelaktion freikaufen. Denn die Marktmacht und der Preisdruck durch den Lebensmitteleinzelhandel und die Billigangebote im Supermarkt verschwinden dadurch ja nicht einfach. Das kann nur der Auftakt zu einem dauerhaft deutlich verantwortungsbewussteren und faireren Umgang mit den Erzeugern sein!“, sagte Heidl. Am Donnerstagabend hatte die Schwarz-Gruppe angekündigt, 50 Millionen Euro für die Initiative Tierwohl zur Verfügung zu stellen und damit die Landwirte in der momentan schwierigen Marktsituation unterstützen zu wollen.
Angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des dramatischen Preisverfalls der Erzeugerpreise könne und dürfe nicht sein, dass die Politik weiter zuschaut, während die Handelskonzerne immer größer und mächtiger werden. „Diese Macht und die Preispolitik in den Supermärkten bedrohen unsere Bauernhöfe und damit die Lebensmittelerzeugung vor unserer Haustüre. Statt irgendwelchen Trostpflastern sind endlich ein fairer Umgang mit uns Erzeugern und kartellrechtliche Maßnahmen nötig!“, forderte Heidl in seiner Rede.
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