Der Preisabstand zwischen Eiweiß und Fett verringert sich wieder, stellte Dr. Torsten Hemme, IFCN, heute auf der IDF Web-Konferenz „SCDPE Economic Series on the evolution of dairy market signals“, auf der es um die weltweiten Milchmärkte ging. Hemme hatte sich früher im Jahr in seinen Erwartungen bzgl. der Marktverwerfungen durch die Pandemie verschätzt. Die Preise seien nun doch nicht so deutlich gesunken wie befürchtet und die Märkte blieben nun auf kurze Sicht im Gleichgewicht bei einem von den Futures abgeleiteten Milchpreis von 35 bis 40 US$ je 100 kg Milch. Möglicherweise seien die Auswirkungen von Corona schon vorbei, sagte Hemme, und die Märkte befinden sich in einem neuen Normalzustand. Die einzige Unsicherheit, die aktuell besteht, ist die Höhe der Bestände auf den verschiedenen Gliedern der Lieferkette, z.B. als Folge der Hamsterkäufe.
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Eine Umfrage des IFCN darüber, wie sich die Selbstversorgung der Schwellenländer mit Milch verbessern ließe, ergab, dass eine überwiegende Mehrheit der 412 Befragten (78%) für Verbesserungen der Wettbewerbsfähigkeit der Milcherzeuger und der Lieferkette aussprach. 11% waren der Meinung, dass sich eine höhere Selbstversorgung durch Stabilisieren der Milchpreise herbeiführen ließe, 6% votierten für Marktabschottung durch Zölle und Subventionsgewährung.
IFCN hat kürzlich den Dairy Report 2020 herausgegeben, in dem die Milchwirtschaft in 123 Ländern betrachtet wird. Mehr Informationen gibt es auf dairyreport.online.
Demnächst wird IFCN den Dairy Processors Report 2020 veröffentlichen, der die Top 20 Milchverarbeiter weltweit unter die Lupe nimmt.
