Die EU-Kommission erwartet, dass die Milchproduktion in der EU in 2020 um 1,4% steigen wird. Dies ist eine Aufwärtskorrektur gegenüber ihrer letzten Sommerprognose von 0,7%. Allerdings wird sich das Wachstum der Milchproduktion gegen Ende des Jahres verlangsamen. Dies ist eine Folge der Witterungsbedingungen im Sommer, die sich in den kommenden Monaten auf die Verfügbarkeit von Heu und Silage auswirken. Während der Milchviehbestand voraussichtlich weiterhin um 0,4% zurückgehen wird, wird erwartet, dass die Milchproduktion im dritten Quartal positiv (1%) und im vierten Quartal relativ stabil gegenüber 2019 bleibt.
Die weltweite Exportnachfrage ist im Einklang mit der Produktion gestiegen, was den EU-Milchmärkten eine gewisse Stabilität verliehen hat.
Die Butterausfuhren der EU werden den Prognosen zufolge im Jahr 2020 mit geschätzten 320.000 Tonnen ein Rekordhoch (+5%) erreichen.
Erwartet wird eine höhere Produktion von Magermilchpulver wird aufgrund der starken Exportnachfrage, unterstützt durch wettbewerbsfähige Preise, das Plus wird möglicherweise bei 5% liegen. Die Exporte werden im Jahresvergleich um 10% zurückgehen, aber 2020 wird immer noch mit 850.000 Tonnen gerechnet, was den zweithöchsten historischen Wert erreichen würde. 2021 werden die Exporte evtl. um weitere 5% steigen, unterstützt durch weiterhin wettbewerbsfähige Preise und eine wachsende Nachfrage.
Die Ausfuhren von Vollmilchpulver werden für den Rest des Jahres stabil bleiben, wiederum unterstützt durch wettbewerbsfähige Preise. Aufgrund der erhöhten weltweiten Verfügbarkeit von VMP werden die EU-Exporte 2021 wahrscheinlich um 2%) sinken, die Produktion wird voraussichtlich um 0,5% zurückgehen.
Der durch den COVID-19-Ausbruch verursachte Nachfragerückgang nach Gastronomiegeschäften wirkt sich weiterhin negativ auf den Käseverbrauch in der EU aus. Infolgedessen wird der Käseabsatz in der EU gegenüber dem Vorjahr um 0,2% zurückgehen. Dies ist eine leichte Aufwärtskorrektur gegenüber der Sommerprognose der Kommission (-0,4 %), was darauf hindeutet, dass der Anstieg des Käseverbrauchs im Einzelhandel und in der verarbeitenden Industrie einen größeren Verlust in der Gastronomie ausgleichen konnte als ursprünglich angenommen. Weitere Anpassungen in der Gastronomie werden beitragen werden, dass der Käseverbrauch in der EU im Jahr 2021 um 0,5% steigen wird.
Insgesamt ist die weltweite Nachfrage nach EU-Käse nach wie vor positiv, die Exporte werden bis Ende des Jahres um 5% steigen. Die Produktion dürfte entsprechend steigen, und zwar um 0,7 % gegenüber dem Vorjahr, für 2021 wird ein Plus von 0,5% prognostiziert.