Seit Jahren liegen Bel Leerdammer und die ca. 1.100 niederländischen Milchlieferanten im Dauerclinch. Im Kern geht es immer um den Milchpreis. Die Landwirte stören sich insbesondere daran, dass die französischen Bel-Lieferanten tendenziell 3 bis 4 Cent mehr Milchgeld erhalten. Bel Leerdammer hält dagegen: in Frankreich werden zahlreiche Spezialitäten und Markenartikel produziert, die eine höhere Wertschöpfung haben, während in den Niederlanden nur Hartkäse hergestellt wird und eine starke Abhängigkeit vom Spotmarkt besteht.
Die holländischen Bauern kritisieren daneben die Kommunikation des Milchkäufers. Vor allem in Bezug auf Kommunikation und Vertrauen läuft es nicht gut, sagt Hans Puttenstein, Vorsitzender des Lieferantenverbandes Leerdammer Collective (LVLC). Die äußerst schwierige Etablierung eines neuen Milchpreissystems und ein noch immer laufendes Gerichtsverfahren zu den Milchpreisen von 2011 bis 2015 hätten wenig dazu beigetragen, die Spannungen zwischen Lieferanten und Bel Leerdammer abzubauen.