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Hoffentlich nur ein blaues Auge

Datum: 05.05.2020Quelle: molkerei-industrie

Der Deckel ist jetzt nur noch schwer auf dem Topf zu halten. Zu lange dauern die zur Eindämmung der Pandemie verhängten Einschränkungen der persönlichen Freiheit, die Unterrichts- und Betreuungsausfälle und die Behinderung der Wirtschaft bzw. Verhinderung von Wirtschaft. Die Politik reagiert zögerlich, kann sich aber ersten Lockerungen der Maßnahmen nicht weiter versperren. Damit ist der Weg zurück zu einem „normalen“ Leben indes bei Weitem nicht geöffnet.

Es wird wohl auf längere Sicht auch kein gewohntes Leben mehr geben, die nun sieben Wochen andauernden Limitierungen haben möglicherweise bleibende Veränderungen hinterlassen. Millionen stecken in Kurzarbeit, viele von ihnen sehen ihre Existenz akut gefährdet, zuweilen auch bereits zerstört. Die noch bis Mitte März ausgeprägte starke Kauflaune hat sich nahezu in Nichts aufgelöst, nur Artikel des täglichen Gebrauchs inkl. Grundnahrungsmittel und industriell hergestellte Fertigmahlzeiten laufen noch. Wenn auch deren Absatzkurven bedingt durch die im Zuge der Hamsterkäufe deutlich erhöhten Haushaltvorräte noch einen seltsamen Verlauf zeigen. Aber dies zumindest wird sich schnell von selber korrigieren.

Konsum macht nun auf längere Sicht keinen Spaß mehr. Schon vorher war er ja aus allen medialen und bestimmten parteipolitischen Rohren als schädlich für den Planeten gebrandmarkt worden, was bei so Manchen durchaus Schuldgefühle verursacht hat. Mission Completed möchte man den Linken und Grünen zurufen. Aber natürlich hätten die Systemveränderer ohne willkommene Hilfestellung durch das Virus solch einschneidende Entwicklungen kaum bewerkstelligen können.

Bis wieder Zuversicht und damit Kauf- und Konsumlust eintreten, werden Monate oder gar Jahre vergehen. Deutschland und der Rest der Welt werden zunächst eine harte Rezession durchlaufen müssen. Ob Länder mit bereits vorher hoher Überschuldung diese ohne Weiteres überstehen, ob der Euro in der jetzigen Form Zukunft hat, ob es in den Industrieländern zu massenhafter Verarmung kommt, aber auch, ob Gesinnung weiterhin Zugpferd in der politischen Auseinandersetzung bleibt, all dies sind drängende Fragen ebenso für das Mopro-Geschäft wie für die persönliche Zukunft. Das wahre Ausmaß der durch Corona verursachten wirtschaftlichen Verheerungen wird sich erst in der zweiten Jahreshälfte und danach zeigen. Zeigen wird sich auch, ob das Land zu wirtschaftlicher Vernunft zurückfindet, oder endgültig im Chaos der Ideologie versinkt.

Für die Milchwirtschaft wird das noch junge Jahr 2020 jedenfalls keine Boomentwicklungen zulassen. Hoffnung besteht indes dafür, dass es vielleicht nur bei dem sprichwörtlichen blauen Auge bleiben wird.

Roland Sossna / moproweb

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