Der Besitzer einer preisgekrönten Bio-Molkerei im US-Bundesstaat Pennsylvania, die im vergangenen Herbst plötzlich geschlossen wurde, wird beschuldigt, Investoren in betrügerischer Absicht fast 60 Millionen Dollar abgeluchst zu haben. Philip Riehl, der Mehrheitseigentümer der Trickling Springs Creamery, sollen Hunderte von amischen und mennonitischen Investoren zum Opfer gefallen sein, so die Bundesstaatsanwaltschaft.

Die in Chambersburg ansässige Trickling Springs Creamery wurde 2001 eröffnet und stellte Konsummilch, Sahne, Butter, Eiscreme, Joghurt und Käse her. Gerichtsdokumente besagen, dass Riehl Investoren in einen Fonds gelockt habe, der Geld an Trickling Springs verlieh und in einer Art Schneeballsystem ältere Investoren mit Geld von neuen Investoren bediente. Er und ein Mitangeklagter verkauften auch Schuldscheine, um die angeschlagene Molkerei zu stützen, wobei den Geldgebern erklärt worden sein soll, dass das Geschäft profitabel sei.

Die Molkerei meldete im Dezember Konkurs an. Riehl muss nun mit bis zu 45 Jahren Gefängnis, einer Geldstrafe von 5,5 Millionen Dollar und einer Anordnung zur Rückzahlung der Einlagen rechnen. Die Bankenaufsichtsbehörden von Pennsylvania hatten zuvor eine Zivilklage gegen die Molkerei, Riehl und ihre anderen Eigentümer eingereicht, in der 370 Verstöße gegen das staatliche Wertpapiergesetz geltend gemacht wurden. Die staatliche Bankenkommission hat die Angeklagten zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 4,375 Millionen Dollar verurteilt.