Forscher am Indian Institute of Technology Guwahati (IITG) haben einen einfachen papierbasierten Sensor entwickelt, um die Frische von Milch zu beurteilen. Die Methode ist sofort einsetzbar. Gängig verwendete Tests zur Untersuchung der Wirksamkeit der Pasteurisierung sind zeitaufwändig. Kommerzielle Tests auf Phenolbasis erfordern hochentwickelte Spektralphotometer und beinhalten mehrstufige Verfahren.
Ein Forscherteam unter der Leitung von Pranjal Chandra von der Abteilung Biowissenschaften und Biotechnik am IITG entwickelte nun eine einfache visuelle Nachweistechnik, um die Qualität von Milch ohne spezielle Geräte oder Instrumente zu bestimmen. Ihre Arbeit wurde kürzlich in der Zeitschrift “Biosensors and Bioelectronics” veröffentlicht.
Alkalische Phosphatase (ALP), ein in Rohmilch vorhandenes Enzym, wird bei hoher Pasteurisierungstemperatur zerstört und ist daher ein wichtiger Biomarker in der Qualitätskontrolle von Milch. Die Forscher nahmen einfaches Filterpapier, modifizierten es chemisch und beluden es mit 5-Brom-4-Chlor-3-Indolylphosphat, die die in der Milch vorhandene ALP durch die Bildung eines blau-grünen Präzipitats anzeigt. Die Intensität der Farbe zeigt die Menge des vorhandenen ALP an. In Abwesenheit von ALP findet keine Färbung statt. Das Team benutzte ein Smartphone, um das Bild der Farbe zu erfassen und benutzte den RGB-Filter (Rot-Grün-Blau) im Telefon, um ein Profil der erhaltenen Farbe zu erstellen, das mit der ALP-Konzentration in der Testprobe korreliert werden konnte.
“Unser Sensor benötigt nur 13 Minuten, um ALP zu erkennen, und kann daher für eine schnelle Analyse vor Ort eingesetzt werden”, so Pranjal Chandra. Die Forscher testeten mit ihrem Kit erfolgreich Milch aus Dörfern und kommerziell erhältliche Milchproben und stellten fest, dass sie bis zu 0,87 Einheiten ALP pro Milliliter Milch mit einer Genauigkeit von 91-100 Prozent nachweisen konnten.