Ein Brexit ohne Handelsabkommen würde “eine ganze Generation” britischer Milchbauern auslöschen und die Kosten für viele beliebte Käsesorten in die Höhe treiben, so von Yahoo Finance UK befragte Experten aus Landwirtschaft und Einzelhandel.

Viele Milchprodukte, die Großbritannien verlassen oder nach Großbritannien gelangen, würden mit enormen Störungen des Handels konfrontiert, so mehrere Branchenvertreter, die mit Yahoo Finance UK und einer Analyse der Daten der Milchwirtschaft sowie der Handelspolitik des Vereinigten Königreichs und der EU sprachen.

Michael Oakes, Präsident der National Farmers’ Union (NFU), warnt davor, dass die EU über lähmende Zölle britische Milchprodukte in einem No-Deal-Szenario vom europäischen Markt nehmen würde. Das Abkommen, das vom britischen Premierminister Boris Johnson vorgeschlagen wurde, beinhalte keinen zollfreien Zugang für Milchprodukte.

Die überwiegende Mehrheit der britischen Exporte von Käse, Butter, Sahne und Milchpulver wird derzeit in Europa verkauft. EU-Kunden könnten im Ernstfall gezwungen sein, durchschnittlich 54% mehr durch Zölle zu zahlen. Einige Produkte würden fast doppelt so teuer und würden viele Verbraucher abschrecken. In der Zwischenzeit würde Großbritannien seine eigenen neuen Zölle auf bestimmte EU-Milchimporte erheben, wodurch bisher zollfreie französische, italienische, griechische und andere Käsesorten um bis zu 9 % und Butter um bis zu 18 % teurer werden.

Britischer Cheddar, der in der EU verkauft wird, würde mit einem Zollsatz von 57% konfrontiert, was europäische Käufer zusätzliche 143 Pfund für je 100 Kilo, die derzeit steuerfrei eingeführt werden, kosten würde.

Laut Oakes, der 200 Kühe auf seiner Farm in Worcestershire melkt, würden die vorgeschlagenen Zölle des Vereinigten Königreichs immer noch nicht hoch genug sein, um ihren Zweck zu erfüllen, Landwirte wie ihn vor dem EU-Wettbewerb zu Hause zu schützen.

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