Laut Nestlé-CTO Stefan Palzer bringen der Trend zur veganen Ernährung und Umweltschutz mehr Komplexität in die Lebensmittelindustrie. Darin liegen aber auch Chancen, so Palzer auf den Bühler Networking Days, die Ende August in Uzwil stattfanden. Dafür müssen die Produkte auf einen Stand gebracht werden, der den Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht.
Das Geschäft mit Lebensmitteln verändert sich dramatisch mit der Explosion der Ernährungsstile und damit auch die Wertschätzung auf Verbraucherseite. Soziale Medien bestimmen lt. Palzer inzwischen, welche Lebensmittel angesagt sind, und sie prägen auch die Art der Präsentation von Produkten. Daher müssen moderne Lebensmittel Instagram-fähig sein. Parallel müssen alle Lebensmittelhersteller die Klimafreundlichkeit jedes ihrer Erzeugnisse belegen können. Die Lösung für eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Nahrungsmittelindustrie sei schwieriger als die Lösung für den mit Verpackung verbundenen Kunststoffabfall zu finden, sagte Palzer. Um Innovationen schneller entwickeln zu können, hat Nestlé in Lausanne einen R&D Accelerator eingerichtet, in dem sich Nestlé-Mitarbeiter, Studenten und Start-ups austauschen. Ähnliche Zentren sollen nun auch in Afrika, Indien und Asien etabliert werden.
Eine weitere Herausforderung sieht der Nestlé-Manager im Angebot preiswerter, aber gesunder Lebensmittel. Palzer denkt hier nicht nur an Verbraucher in Entwicklungsländern, sondern auch an Vegetarier und Veganer, die oft mit Vitamin B12 und Eisen unterversorgt sind.