China hat 24 brasilianische Milchverarbeiter für den Import zugelassen. Brasilien produziert jährlich 600.000 t Milchprodukte, während China jährlich mehr als 800.000 t importiert. Die 36 im Verband Viva Lácteos vereinigten brasilianischen Molkereiunternehmen gehen davon aus, dass sie jährlich 8% zusätzlich exportieren werden, dies jedoch mit Einschränkungen.
Der Geschäftsführer der Molkerei Frimesa, Elias José Zydek, erwartet aber, dass Brasilien Schwierigkeiten hat, mit den Produkten aus Ozeanien zu konkurrieren. “Die Produktionskosten in Neuseeland und Australien betragen 0,28 bis 0,30 U$ pro Liter, während sie in Brasilien 0,38 bis 0,40 U$ betragen.“
Cativa Cooperativa Agroindustrial erwartet, einen Teil des chinesischen Marktes zu erobern. “Wir müssen warten, wie sich der Markt bewegt, denn Milchpulver ist eine Commodity und Neuseeland bedient einen großen Teil des chinesischen Marktes, vor allem wegen des Preises und der günstigeren Fracht”, sagt Robson Ortega, Manager von Cativa. Ortega erwartet keine kurzfristigen Ergebnisse.
Im Jahr 2018 importierte Brasilien mehr als 152.000 Tonnen Milchprodukte im Wert von 437 Mio. €. Sowohl mengenmäßig mit 97.000 t als auch im Wert (244 Mio. €) war Milchpulver das wichtigste Produkt. 30.000 Tonnen, hauptsächlich Weichkäse, im Wert von 116 Mio. € wurden ebenfalls eingeführt. Fast alle diese Milchprodukte kamen aus den Nachbarländern Argentinien und Uruguay.
Im selben Jahr exportierte Brasilien mehr als 23.000 Tonnen Milchprodukte im Wert von 52 Mio. €. Davon waren 15.000 t Kondensmilch mit Zucker für 27 Mio. €. An Käse wurden 3.600 texportiert. In den ersten Monaten des Jahres 2019 machten die brasilianischen Exporte weniger als 10% der Importe aus, was Brasilien zu einem Nettoimporteur von Milchprodukten macht.
Laut Guilherme Souza Dias vom Landwirtschaftsverband Paraná sieht Brasilien sieht die Möglichkeit, nach China zu exportieren, vor allem als Entsorgung der Überschussproduktion um so den Preis auf dem lokalen Markt stabil zu halten.