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Der Fall hat Gründe

Der wirtschaftliche Fall Fonterras ist Folge einer Dekade übermäßigen Ehrgeizes und schlechter Investitionen. Ex-CEO Theo Spierings und ex-Vorsitzender John Wilson wollten die Genossenschaft von einem Commodityhersteller in einen Produzenten höher veredelter Erzeugnisse und einen Markenartikler verwandeln. Damit einher gingen massive Investitionen in China (1 Mrd. NZ$ Investment in Milchfarmen, 750 Mio. NZ$ für eine Beteiligung am Babyfoodhersteller Beingmate) und die Übernahme von weiteren Aktivitäten in Lateinamerika und Australien mit einem Aufwand von Hunderten von Millionen von Dollars. Theo Spierings konnte weitgehend ohne Kontrolle durch den Aufsichtsrat vorgehen.

Nun wird Fonterra wohl weitere Aktivitäten aufgeben und/oder verkaufen müssen, um den Schuldenstand abzubauen. Dies dürfte allerdings nicht mehr so einfach wie beim Verkauf der Eiskremsparte Tip Top vonstattengehen. Details sollen am 12. September bekannt gegeben werden, zusammen mit dem Ergebnis des Geschäftsjahrs 2018/19. Derweil verlieren Genossenschaftsmitglieder die Geduld, erste Kündigungen wurden bereits ausgesprochen. Die Stimmung wurde nochmals verschlechtert, nachdem bekannt wurde, dass ca. 6000 Mitarbeiter bei Fonterra im letzten Jahr mehr als 100.000 NZ$ verdient haben, 750 mehr als im Vorjahr.

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