Die Genossenschaftsmitglieder von Fonterra erhalten für das soeben beendete Geschäftsjahr keine Verzinsung auf ihr Geschäftsguthaben. CEO Miles Hurrell erklärt, dass bei der Erstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2018/19 der Buchwert mehrerer Vermögenswerte reduziert werden musste. Zusammen mit anderen einmaligen Buchhaltungsanpassungen beläuft sich der Korrekturbedarf auf 820-860 Millionen US-Dollar.
Hurrell: “Während die Gewinnbandbreite der Genossenschaft für das Geschäftsjahr 2018/19 innerhalb der aktuellen Prognose von 10-15 [NZ] Cent pro Anteil liegt, erwarten wir unter Berücksichtigung der wahrscheinlichen Abschreibungen in diesem Jahr einen Verlust von 590-675 Millionen US-Dollar, was einem Verlust von 37 bis 42 Cent pro Anteilentspricht … DPA Brasilien, das neuseeländische Konsumergeschäft, China Farms und Australian Ingredients haben sich verbessert, aber langsamer als erwartet und nicht auf dem Niveau, auf dem unsere bisherigen Buchwerte basieren.”
Korrekturen waren insbesondere hier nötig:
– Die buchhalterische Bewertung für DPA Brasilien wird um rund 200 Millionen US-Dollar beeinträchtigt. Diese Veränderung ist vor allem auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Brasilien zurückzuführen. Während sich diese verbessern, sind das Verbrauchervertrauen und die Beschäftigungsquoten nicht auf dem Niveau, das erforderlich ist, um die Verkaufsmengen und Preispunkte zu stützen, auf denen Fonterras prognostizierter Cashflow basiert.
– Infolge des bereits angekündigten Verkaufs des venezolanischen Verbrauchergeschäfts und der Schließung des kleinen venezolanischen Ingredients-Geschäfts aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Instabilität des Landes wird eine Buchungskorrektur in Höhe von rund 135 Millionen US-Dollar vorgenommen, die sich hauptsächlich auf die Auflösung der negativen kumulierten Währungsumrechnungsrücklage bezieht.
– Der Buchwert für China Farms wird aufgrund der langsamer als erwarteten operativen Entwicklung um rund 200 Millionen US-Dollar geschmälert.
– Im neuseeländischen Privatkundengeschäft hat eine langsamere als geplante Erholung des Marktanteils Fonterras dazu geführt, dass zukünftigen Erträge neu bewertet werden. Der kombinierte Effekt bedarf einer Abschreibung von rund 200 Millionen US-Dollar.
– Die Schließung des Werks im australischen Dennington führt zusammen mit der Abschreibung des Goodwills in Australia Ingredients zu einem einmaligen Effekt von rund 70 Millionen US-Dollar.
“Das sind schwierige, aber notwendige Entscheidungen, die wir treffen müssen, um die heutigen Realitäten zu reflektieren.
Diese Abschreibungen würden Fonterras Fähigkeit weiterzuarbeiten in keiner Weise beeinträchtigen, so Hurrell. Der Cashflow sei nach wie vor hoch, die Verschuldung habe sich verringert und die Geschäftsentwicklung für das Geschäftsjahr2018/ 19 entspreche der Gewinnprognose von 10-15 Cent pro Anteil. Fonterra will nun eine weitere Senkung der Investitions- und Betriebskosten erreichen.