STRATEGIE - Design for Business: Peter Maeschigzu Wertschätzung und Wertschöpfung bei Molkereiprodukten

Milch-Marketing_05_2016

Gerade im Kühlregal entsprechen inszenierte Produktgruppen, Marken oder Sortimentsbereiche sehr viel mehr den Stimmungen der Kunden als langweilige Preisargumente Bühne frei für das neue Kühlregal Interview mit Peter Maeschig. Milchprodukte sind zweifellos immer noch die Renner in der Pluskühlung. Kreativ verpackt, natürlich in ihrer Verarbeitung und extrem variantenreich. Und trotzdem klagt nicht nur der Lebensmittel-Einzelhandel über mangelnde Rendite. Irgendwas läuft falsch im Mopro-Kühlregal. Die aktuelle Preiskrise auf dem Milchmarkt sorgt für schlechte Stimmung in der Branche. Vor allem die Milcherzeuger fordern gerade im Hinblick auf die anstehenden Preisverhandlungen mit dem Lebensmittelhandel ein Umdenken. Aber wie soll das gehen angesichts eines Überangebots an Milch? Es geht nur über mehr Wertschätzung für bestimmte Milchprodukte, die auch zu höherer Wertschöpfung und damit zu vernünftigen Preisen für Erzeuger, Molkereien und Lebensmittel Einzelhandel führen, meint Peter Maeschig. Der Geschäftsführer der Markenagentur Design for Business in Düsseldorf bemängelt seit Jahren schon den ideenlosen Gleichklang, der gerade bei den Molkereiprodukten nur zu „Weil alles doppelt und dreifach vorhanden ist, verliert der Mensch die Wertschätzung für das Einzelne.“ weiterem Preisdumping Mehr Der aktuelle Mengendruck untermauere 32 05/16 · milch - marketing.de die Einstellung, dass mehr über Menge und Preise nachgedacht werde, als über die Wertigkeit einer Produktgruppe. Der Ausweg käme einem Quantensprung gleich. Aber es gibt ihn, meint Maeschig. Milch-Marketing: Herr Maeschig, in der Milchbranche brodelt es derzeit besonders heftig. Die Milchlandwirte klagen den Einzelhandel an, der verweist auf den Mengendruck und spielt die Molkereien gegeneinander aus. Dabei schwärmen eigentlich alle von der prosperierenden Entwicklung. Was läuft da falsch? Peter Maeschig: Keiner ist zufrieden mit der Preiserosion, die seit Jahren zu beobachten ist. Und es geht auch nicht darum, die Preisaggressivität einzelner Handelsorganisationen an den Pranger zu stellen. Es geht eigentlich darum, dieser Preiserosion etwas substanziell Alternatives entgegen zu stellen. Auch Handelsorganisationen möchten gerne mit Molkereiprodukten ausreichend und nachhaltig Geld verdienen. Die Preiserosion ist die Konsequenz aus einem festgefahrenen Denkmuster. Sie meinen, Wertigkeit wird vom Handel nicht anerkannt? Die vermeintliche Logik des Problems liegt darin, je mehr Milchmenge zur Verfügung steht, gleichzeitig die Konzepte austauschbarer werden und sich fast ausschließlich nur noch auf die durch hohe Marketinginvests etablierte Markenkraft verlassen, desto mehr wird der Preis zum Marketing- Spielball. Die tatsächliche Logik ist, dass der Charakter des Besonderen sinkt, wenn alles gleich populär und gleich wichtig und gleich attraktiv sein soll und auch in großen Teilen des Packaging-Designs ähnlich aus- weiterem Preisdumping führt. Mehr noch: Preisaggressivität einzelner Handelsorgani-


Milch-Marketing_05_2016
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