Der Welthandel mit Milcherzeugnissen zeigt Anzeichen einer Verlangsamung aufgrund des starken Anstiegs der Inflation, der die Volkswirtschaften in der ganzen Welt schwächt. Auch die chinesische Wirtschaft leidet, was erhebliche Auswirkungen auf die Nachfrage nach Milcherzeugnissen hat.
Die geringere chinesische Nachfrage war der Hauptgrund für den Gesamtrückgang der EU-Ausfuhren, die im Juli mengenmäßig um 10,8 % (im Vergleich zum Juli 2021) zurückgingen, während der Wert um 25 % zunahm. Zwischen Januar und August 2022 kaufte China mengenmäßig fast 30 % weniger aus der EU ein als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021.
Vergleicht man Juli 2022 mit Juli 2021, so haben sich die Verkäufe von abgepackter Milch, VMP und MMP aus der EU nach China praktisch halbiert, aber auch die Ausfuhren von Butter und Käse sind stark zurückgegangen. Dennoch übt der günstige Wechselkurs einen positiven Effekt auf die EU-Ausfuhren aus.
Neuseeland ist in ähnlicher Weise von der nachlassenden chinesischen Nachfrage betroffen. Obwohl der Unterschied zwischen den Milchpreisen Ozeaniens und denen der EU und der USA die Erwartung steigender Preise geweckt hatte, kam es bei der letzten GDT-Auktion (4. Oktober 2022) zu einem Rückgang bei allen Milcherzeugnissen. Offensichtlich wurde der Abwärtsdruck durch das saisonal erhöhte Angebot nicht von der Nachfrageseite aufgefangen, um diesem Trend entgegenzuwirken und die Preise nach oben zu treiben.