Der größte niederländische Milcherzeuger Vreba Melkvee (3.000 Kühe an verschiedenen Standorten) hat einen Milchviehbetrieb in Deutschland gekauft. Der neue Standort liegt in Niedersachsen, auf 745 ha werden 1.200 Kühe gehalten.
Darüber hinaus verlässt Vreba die niederländische Region Achterhoek. Die Familie möchte ihre Aktivitäten stärker auf das Gebiet von Vredepeel konzentrieren. In diesem Frühjahr wurde bereits der Milchviehbetrieb Achterhoek in Laag-Keppel veräußert. Das Gleiche wird mit dem Milchviehbetrieb in Steenderen geschehen. Die 650 hier gemolkenen Kühe werden an andere Standorte in den Niederlanden gebracht.
Bereits Anfang des Jahres war klar, dass sich Vreba Melkvee angesichts der unsicheren Lage in der niederländischen Viehwirtschaft auf einen neuen Betrieb in Deutschland orientieren würde. “In Deutschland sind keine Phosphatrechte erforderlich, und die Diskussion über Stickstoff ist dort völlig anders gelagert. Das hat uns bei unserer Entscheidung, nach Deutschland zu gehen, sehr geholfen”, sagt Amber van Bakel von der Inhaberfamilie. Vreba Melkvee habe aber nicht vor, die Niederlande zu verlassen.
Laut Van Bakel ist der Kauf des deutschen Betriebs unabhängig von den Problemen, die Vreba Melkvee hat, um von der Gemeinde Venray eine Genehmigung für die Milchverarbeitung und die Lactoferrinproduktion auf dem Hof in Vredepeel zu erhalten.
Venray ist der Meinung, dass Vreba Melkvee die Milchverarbeitung einstellen sollte, weil sie nach Ansicht der Gemeinde in ein Industriegebiet und nicht in ein ländliches Gebiet gehört. Vreba droht ab Dezember ein Zwangsgeld in Höhe von 10.000 € pro Woche, maximal jedoch 100.000 €, wenn sie den Molkereibetrieb nicht einstellt.
Foto: Vreba