Das Pfand wirkt. Zwar anders als beabsichtigt, aber die
Alternativen sind auch nicht besser. Dies ist laut Meldung der FKN kurz
zusammengefasst das Ergebnis einer Studie des Bifa Umweltinstituts, die im
Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) erstellt wurde. Obwohl das Pfand den
Rückgang ökologisch vorteilhafter Verpackungen nicht verhindern konnte,
empfehlen die Autoren, weitere Getränke wie Milch, Saft und Wein zu bepfanden.
Dem widerspricht der FKN nachdrücklich. Als sich der Bundesrat vor sechs Jahren
mit knapper Mehrheit auf eine Ausweitung des Pfandes verständigt hatte, einigte
man sich darauf, spätestens 2010 „…die Zweckdienlichkeit der Pfandregelung auch
im Vergleich zu anderen möglichen Lenkungsinstrumenten zu überprüfen“. Seitdem
habe sich der Abwärtstrend von Mehrwegflaschen und ökologisch vorteilhaften
Einweggetränkeverpackungen (MövE) fortgesetzt. Die Quote bröckelt laut FKN „schneller
als die amtlichen Statistiker rechnen können“. Selbst Gerstmayer glaube nicht
daran, dass das politische Ziel einer MövE-Quote von 80% erreichbar ist.
FKN-Geschäftsführer Michael Brandl erwartet eher eine Beschleunigung des
Abwärtstrends. „Die fehlende Lenkungswirkung ist doch eindeutig belegt. Die
Vermutung, dass ohne Pfand alles noch viel schlimmer gekommen wäre, ist rein
hypothetisch. In der Studie selbst finden sich genügend Hinweise, die den
Schluss nahelegen, dass eine Ausweitung des Pfandes der Plastikflasche weitere
Kostenvorteile verschaffen würde“. Brandl verweist in diesem Zusammenhang auf
den Abschlussbericht in dem von „… fallweise gewissen Kostenvorteilen für
Einweg über die Summe aus Pfandschlupf-Erträgen, eingesparten Lizenzentgelten
für die dualen Systeme und Sekundärstofferlösen“ die Rede ist. An anderer
Stelle heißt es, dass die Herausnahme weiterer Verpackungen aus der
DSD-Sammlung zu höheren Lizenzentgelten für die dort verbleibenden Verpackungen
führen wird und das DPG-System mit „Synergievorteilen“ rechnen könne. „Das ist
wohl nicht das Ziel des Pfandes“, meint Brandl. Der FKN appelliere an die
Politik, sich für wirkungsvollere Lenkungsinstrumente zur Förderung von
MövE-Verpackungen einzusetzen“.