Anfang September hatte das französische Landwirtschaftsministerium die Handelsketten des Landes aufgefordert, die von der Industrie geforderten Preiserhöhungen zu akzeptieren, da die Erzeugerpreise deutlich unter dem durchschnittlichen europäischen Milchpreis liegen. Der Vorsitzende des Strategieausschusses der Handelskette E. Leclerc, Michel-Édouard Leclerc, bekräftigte am Mittwoch, dass er die gesetzlich geforderten Erhöhungen des Einkaufspreises für landwirtschaftliche Rohstoffe akzeptieren werde. “Das Gesetz (EGalim 2, Anm. d. Red.) zwingt uns, die Preiserhöhungen für landwirtschaftliche Rohstoffe zu akzeptieren, wir sind dafür und werden es anwenden”, sagte Leclerc dem Sender RMC/BFMTV.
Das 2021 im Eilverfahren verabschiedete Gesetz Egalim hindert Einzelhändler und Verarbeiter daran, die Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe auszuhandeln, um die Erzeuger nicht zu benachteiligen. Er verhindert jedoch nicht die Verhandlungen über die Produktionskosten, die seit 2021 stark angestiegen sind. Leclerc reagierte damit insbesondere auf die Forderung des größten Agrarverbands FNSEA und des nationalen Verbands der Milcherzeuger (FNPL), den Verkaufspreis für einen Liter Milch in den Regalen auf einen symbolischen Euro anzuheben. Die FNSEA “verwechselt den Einkaufspreis mit dem Verkaufspreis”, sagte Michel-Édouard Leclerc. Sein Haus werde Konsummilch weiterhin billiger verkaufen als die Konkurrenz und gleichzeitig den Bauern trotzdem mehr bezahlen könne. Konsummilch in Kartons mache bei Leclerc nur 9 % der Moprosortiments aus.