Die Richtpreiserhöhung der BO Milch im November hat keinen großen Einfluss auf die Käsepreise. Allerdings ist die Differenz zwischen dem Emmentaler-Milchpreis und dem Molkereimilchpreis sehr gering. Wie in vielen anderen Branchen kennen die Preise auf dem Milchmarkt seit einiger Zeit nur eine Richtung: nach oben. Die Kosten für die Milchproduzenten und -verarbeiter steigen. Mit Folgen für die Kunden: Molkereiprodukte und Käse sind rund fünf Prozent teurer als im vergangenen Jahr. Eine wichtige Rolle für die Preisentwicklung spielt der Richtpreis für A-Milch, der vierteljährlich von der Branchenorganisation Milch (BO) festgelegt wird. Mitte November hat die BO Milch beschlossen, den Richtpreis ab 1. Januar 2023 um drei Rappen auf 81 Rappen pro kg zu erhöhen. Er soll bis Juni 2023 auf diesem Niveau bleiben. Begründet wurde der Schritt mit dem weiteren Anstieg der Produktionskosten für die Milcherzeuger seit der letzten Erhöhung im März 2022.
“Der Emmentaler brennt”, wird Thomas Hofer, Emmentaler-Käser aus Aarwangen, von food aktuell zitiert. Er rechnet nicht damit, dass die Richtpreiserhöhung einen großen Einfluss auf den Industriemilchpreis haben wird, da der niedrige B-Milchpreis diesen dämpft. “Aber der Industriemilchpreis ist schon jetzt erschreckend hoch.” Er weiß von Emmentaler-Käsereien, denen erste Milchproduzenten bereits abgesprungen sind. Wenn nichts unternommen wird, um die Differenz zwischen dem Molkereimilchpreis und dem Emmentaler-Milchpreis zu erhöhen, wird dies mittelfristig für viele Käsereien zum Problem werden, glaubt Hofer.
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- Roland Sossna