Auf einer Vertreterversammlung am 20. Dezember (moproweb berichtete hierüber am 14. Dezember) haben die Neuburger Milchwerke eG den Vorstand einstimmig ermächtigt, eine vorsorgliche Kündigung des Kooperationsvertrags mit der OMIRA auszusprechen. Dieser 1998/99 eingegangene Vertrag (das operative Geschäft wird über die Neuburger Milchwerke GmbH & Co. KG geführt, an der OMIRA 60% der Anteile hält) läuft turnusmäßig zum 31.12.2014 aus und kann mit einjähriger Frist aufgekündigt werden. Damit, so Ernst Herzog, Vorstandsvorsitzender der Neuburger Milchwerke eG, gegenüber der Redaktion, hat die Genossenschaft noch ein Jahr Zeit, die Kündigung tatsächlich einzureichen. Er, so Herzog, stehe weiterhin hinter der Zusammenarbeit mit OMIRA, jedoch hege seine Genossenschaft Kritik an strategischen und personellen Entscheidungen bei der Ravensburger Molkerei. Den zurückliegenden Milchpreisabstand von OMIRA/Neuburger ggü. dem bayerischen Niveau beziffert Herzog auf bis zu 4 Cent, die für Januar angekündigte Milchpreisanhebung um 3 Cent werde den Abstand nicht ausgleichen, das Unternehmen werde dann noch immer um 2 – 3 Cent zurückliegen.
Herzog zufolge soll die avisierte Kündigung einer Flut von Einzelkündigungen zuvor kommen, um den Rohstoff zusammen zu halten. Herzog favorisiert u.a. eine Zusammenarbeit von OMIRA, Neuburg und den Milchwerken Schwaben in Form einer „Südschiene". Ein Zusammengehen mit Arla Foods sei keine Option. „Was mit der MUH passiert ist, wird uns nicht passieren", sagte Herzog wörtlich.
Auf der Gegenseite will Anton Pfender, Aufsichtsratsvorsitzender der OMIRA, die Angelegenheit ggü. der Redaktion nicht kommentieren.
