Der Milchmarkt der EU ist zurzeit durch eine für die
Jahreszeit ungewöhnliche Festigkeit gekennzeichnet. Trotz zunehmender
Milchmengen sind die Preise für Butter und Milchpulver auf dem Weg nach oben.
Sie bewegen sich deutlich über dem Niveau, bei dem die EU-Kommission mit
Interventionsmaßnahmen und Exportbeihilfen eingreifen müsste, so wie 2009
geschehen. Darauf weist das ife Informations- und Forschungszentrum der
Ernährungswirtschaft hin. Üblicherweise gibt die Marktlage im Frühjahr den Takt
für die weitere Entwicklung bis zum Jahresende vor. Falls sich die derzeitige
Entwicklung nicht in gravierende Weise verändert, bleibe es dabei, dass 2010
keine Butter und kein Magermilchpulver durch Brüssel angekauft und der Export
nicht finanziell unterstützt werden muss. Eher könne es dazu kommen, dass mit
den 2009 eingekauften Lagerbeständen der Preisauftrieb gedämpft wird. Dies
dürfe jedoch kaum am Markt spürbar werden, da die Erwartung des Abbaus der
staatlichen Lagerbestände bereits seit Monaten in den Preisen enthalten ist.