“Frühstücken wird bald so viel kosten wie das Tanken von Benzin”. Mit dieser Provokation weist die Tageszeitung “La Stampa” auf die Auswirkungen der Inflation hin. Sie wird in diesem Jahr mindestens 7 % betragen und damit so hoch sein wie seit fast vierzig Jahren nicht mehr. Die Regierung und die Unternehmen machen sich zwar in erster Linie Sorgen um die Kraftstoffpreise, aber die Preise für die wichtigsten Produkte im Warenkorb der Verbraucher dürfen nicht vernachlässigt werden. Dazu gehört auch die Milch, wo ein Liter mittlerweile über 2 Euro kostet.
Granarolo und Lactalis, historische Rivalen im italienischen Milchsektor, haben sich zusammengeschlossen, um die Regierung um Hilfe zu bitten. Sie beklagen eine internationale Spekulation, die, wie auch der Molkereiverband Assolatte bekräftigt, für einen Anstieg des Preises für einen Liter Milch um 66 % verantwortlich ist. Die Unternehmen hätten innerhalb eines Jahres bei Energie und Verpackung einen Ausgabensprung von mindestens 200 % verzeichnet, so Lactalis und Granarolo. Die beiden Konzerne fordern ein sofortiges Eingreifen der Regierung.
Assolatte zufolge droht einer von zehn Erzeugerbetrieben in der Milchwirtschaft aufgrund der aktuellen Krise zu verschwinden. Dies würde einen für das Land wichtigen Wirtschaftssektor erschüttern: Italien war 2020 fünftgrößter Milchproduzent Europas, die Branche zählt 200.000 Beschäftigte und repräsentiert einen Produktionswert von 16 Milliarden Euro.
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