Nadav Berger, Leiter der Foodtech-Investors PeakBridge VC, erklärte auf dem Future-Food-Tech Kongress in London (22./23. September), dass die Entwicklung von pflanzenbasierten Ersatzprodukten nicht mit der Nachfrage mithält. Während der Fleischverbrauch wächst, kommen Alternativen nicht auf eine Absatzmenge, die einen Unterscheid machen würde. Berger führt dies auf Abstriche bei Geschmack, Textur und Nährwert zurück, die der Verbraucher von Substituten eingehen muss. Den Ausweg bieten fermentative oder zellulär hergestellte Produkte, die aber meist noch nicht marktreif geschweige denn zugelassen sind.
Nicole Johnson-Hoffmann, CEO des israelischen Startups Future Meat Technologies hält nichts von Appellen an Verbraucher, die ihr Konsumverhalten ändern sollen. Stattdessen müsste die Lebensmittelindustrie die passenden Lösungen liefern. „Wir sollten den Konsumenten Nahrungsmittel liefern, von denen gewiss ist, dass sie sie mögen, und die erwiesenermaßen den Bedarf decken“, sagte Johnson-Hoffmann sinngemäß übersetzt.
Laut Dr. Anastasia Krivoruchko, Gründerin des schwedischen Startups Melt&Marble, sieht einen Teil der Lösung darin, dass auch am Fettbestandteil der Produkte gearbeitet wird. Melt&Marble arbeitet an der fermentativen Herstellung von Fetten mit Hefezellen, wobei die Fette dem tierischen Original nahekommen. Krivoruchko beklagte die hohen Hürden, die Europa den Alternativ-Startups entgegensetzt: viele der Unternehmen starten ihre Arbeit in Europa, müssen für die Vermarktung aber nach Übersee gehen.