Auf dem Global Dairy Symposium, das am 6. Oktober auf der World Dairy Expo in Madison stattfand, tauschten sich Vertreter der internationalen Milchwirtschaft über globale Trends in der Milchwirtschaft, die Aussichten für die US-Milchwirtschaft sowie darüber aus, wie sich Probleme in der Lieferkette, der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel und steigende Kosten auf Milchbauern in aller Welt auswirken.
Gastgeber der Veranstaltung war das Ministerium für Landwirtschaft, Handel und Verbraucherschutz von Wisconsin. Zu den Podiumsteilnehmern gehörten Torsten Hemme, IFCN, und die Milchbäuerin Marilyn Hershey aus Pennsylvania, Vorsitzende der Dairy Management Inc. aus Minnesota.
Der Milchverbrauch ist in den USA auf Rekordniveau gestiegen. Laut Hershey soll die Produktion in den USA weiter ausgebaut werden. Heute exportieren die USA etwa 17 % der Milchprodukte, ein Großteil ist Käse. 90 % der in Wisconsin produzierten Milch werden zu Käse verarbeitet und 25 % des in den USA produzierten Käses wird in Wisconsin hergestellt. Wäre Wisconsin eine Nation, dann wäre es das viertgrößte käseproduzierende Land der Welt.
Laut Hemme brauchen wir in den nächsten 10 Jahren 20 weitere Wisconsins, um die Weltbevölkerung zu ernähren. IFCN geht davon aus, dass die Nachfrage nach Milchprodukten bis 2030 gegenüber 2020 um 21 % steigen wird. Die Weltbevölkerung wird im Jahr 2030 bei 8,6 Milliarden Menschen liegen, das sind 11 % mehr als 2020. Hemme glaubt, dass die USA das Potenzial haben, die Nummer eins unter den Milchexporteuren der Welt zu werden. “In den nächsten 10 Jahren wird Europa kein Nettoexporteur von Milchprodukten sein”, sagte Hemme. Die EU werde sich bei Milch nur noch selbst versorgen, was Chancen für die US-Milchbauern eröffnet.