A-ware kommt bei den Milcherzeugern in den Niederlanden und Belgien gut an. Die Molkerei in Heerenveen konnte sich in weniger als einem Jahrzehnt einen Platz in der Milchwirtschaft erobern. Dazu ist anzumerken, dass die niederländischen Genossenschaften in dieser Zeit nicht gut abgeschnitten haben. DOC kam nach ein paar schlechten Jahren in deutsche Hände und hat sich auch danach nicht sehr gut entwickelt, kommentiert das niederländische Fachblatt Boerderij. Die deutschen Milchpreise sind strukturell niedriger als die niederländischen, und die DOC-Mitglieder haben das bemerkt.
Etliche Bauern wechselten zur damals neuen A-ware. Ebenso wie unzufriedene Mitglieder von FrieslandCampina. Mit den neuen Maßnahmen zur Begrenzung der Stickstoffemissionen wird die Zahl der Milcherzeuger zurückgehen. Das bedeutet weniger Kühe und ein sinkendes Milchangebot. Die Milchwerke werden also schlechter ausgelastet. Die ehemaligen FrieslandCampina-Mitglieder, die bei ihrem Wechsel zu A-ware noch fröhlich verabschiedet worden waren, fehlen nun. Jetzt gibt es eine Charmeoffensive unter der Leitung des neuen Vorsitzenden Attema, um neue Lieferanten zu gewinnen. Die Konditionen wurden gelockert, und laut Jan Pieter Tanis, F/C-Direktor für Genossenschaftsangelegenheiten, läuft die Mitgliederwerbung gut. Das Milchpreissystem von F/C ist im Wandel. Nachhaltigkeit, Klimaziele und Kundenwünsche sind dabei entscheidend. Wer sich bei einem – oder allen – dieser Punkte besonders anstrengt, erhält einen höheren Milchpreis.
Dies deutet darauf hin, dass Attema einen Blick auf A-ware geworfen hat. Letztere verfügt bereits über ein solches Milchpreis-System und erzielt damit gute Ergebnisse. Auf der Website des Unternehmens lässt sich genau nachlesen, was pro Liter zusätzlich zu bekommen ist, wenn ein Hof bestimmte Bedingungen erfüllt. Von verärgerten A-ware-Lieferanten hat man in den letzten Jahren wenig gehört.