Der Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland hat sich im Oktober stärker ausgeprägt als noch im Vormonat. Wie aus den Erhebungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervorgeht wurden im Oktober insgesamt 2,48 Milliarden Kilogramm Milch (konventionelle und bio/ökologische Milch) angeliefert und somit 2,2 % weniger als im Vorjahresmonat. Das Erzeugungsniveau erreichte im Monatsvergleich den niedrigsten Stand seit 2016. Neben der geringeren Anlieferung an konventionell erzeugter Milch hat in Deutschland erstmals seit längerem das Aufkommen an Biomilch im Oktober die Vorjahresline unterschritten. Kumuliert liegt das deutsche Milchaufkommen von Januar bis Oktober mit 26,32 Milliarden Kilogramm Milch (schalttagbereinigt) 0,5 % hinter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zurück.
Konventionelle Milcherzeugung: Erstmals weniger Milch in Süddeutschland erfasst
Bereits den vierten Monat in Folge verlor das Erzeugungsniveau an konventioneller Milch im Oktober gegenüber der Vorjahresline. Der Rückstand zum Vormonat hat sich erneut erhöht und mit 2,37 Milliarden Kilogramm verlor das Milchaufkommen in Deutschland um 2,2 %. Erstmals im Kalenderjahr 2024 wurde auch in Süddeutschland weniger Milch erfasst. In den ersten neun Monaten bewegte sich das Milchaufkommen in Bayern und Baden-Württemberg stetig über dem Vorjahresniveau, kumuliert betrachte wurde z.B. in Bayern in diesem Zeitraum 1,0 % mehr Milch erfasst. In den norddeutschen Gebieten hatte bereits im Jahresverlauf die Milchanlieferung stetig verloren, was sich seit August mit dem Blauzungengeschehen in diesen Regionen weiter verstärkte. Die bayerischen Milchviehbetriebe erzeugten im Oktober 1,5 % weniger Milch als vor einem Jahr. Auf Jahressicht von Januar bis Oktober errechnete sich ein Vorsprung gegenüber des Vorjahreszeitraums von noch 0,7 %. In Baden-Württemberg wurde im Oktober eine um 1,1 % geringere Milchmenge erfasst als im Vorjahresmonat. Die Milchviehbetriebe in Nordrhein-Westfalen lieferten 3,2 % weniger an als noch im Oktober 2023. Innerhalb der bisher erfassten zehn Monate beläuft sich das Minus auf 2,8 % gegenüber den Vergleichszeitraum 2023. In Niedersachsen hatte das Minus mit 2,6 % eine ähnliche Höhe wie im September eingenommen. Von Januar bis Oktober erzeugten dort die Milchviehbetriebe 0,8 % weniger Milch als im selbem Vorjahreszeitraum. Das deutschlandweite Milchaufkommen an konventioneller Milch summierte sich von Januar bis Oktober auf 23,70 Milliarden Kilogramm und entspricht einer um 0,6 % kleineren Milchanlieferung als im Vorjahr.
Ökologisch/biologische Milcherzeugung: Leichte Schwächen im Oktober
Die Biomilcherzeugung in Deutschland hatte im bisherigen Jahresverlauf 2024 eine expansive Entwicklung eingenommen. Mit dem Oktober kam es erstmals wieder zu einer schwächeren Entwicklung der Milchanlieferung. Mit 110,79 Millionen Kilogramm lag die erfasste Menge um 0,3 % hinter dem Ergebnis vom Oktober 2023 zurück. Die bayerischen Biomilcherzeugung – mit einem Anteil von fast 50 % am bundesweiten Aufkommen – verlor im Oktober um 0,2 %. Der moderate Rückgang beeinflusste das bisherige Jahresaufkommen kaum. In den ersten zehn Monaten wurde in Bayern 2,5 % mehr Biomilch erzeugt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Deutschlandweit errechnet sich gegenüber 2023 für den gleichen Zeitraum ein Plus von 1,7 %.