Prof. Torben Tiedemann von der FH Kiel stellte vor einigen Tagen auf den Kieler Milchtagen eine Studie der FH Kiel und des ife-Instituts über Preis-Mengen-Effekte vor, die bei der Einsetzung des Artikels 148 GMO entstehen könnten. Ausgegangen wurde in der Studie von fest vereinbarten Milchpreisen ohne Termingeschäfte. „Für ein Angebot von festen Milchpreisen sind gute Preisprognosen notwendig“, erklärte Tiedemann. Je weiter in die Zukunft spekuliert wird, desto ungenauer wird die Prognose, es kann zu Differenzen von 24 bis 60 Cent kommen.
Die Risikobereitschaft einer Molkerei ist abhängig vom Liquiditätsstatus, vom Anteil gesicherter Nettoverwertungen für die nächsten Monate sowie vom Produktportfolio. Daher werden viele Milchverarbeiter wohl eher zu niedrigeren Preisvereinbarungen neigen. Unnötig niedrigere Preisabschläge wirken sich negativ auf die Liquidität der Lieferbetriebe aus.
Thiele und Tiedemann stellten fest, dass die Nutzung von Terminmärkten ein besseres Instrument ist als feste Preise und Mengen in Lieferverträgen.