Eva Schruff-Lim untersuchte an der Universität Wageningen die Bedeutung von Nährwertkennzeichnungen auf der Vorderseite von Verpackungen für Verbraucher. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kennzeichnungen an sich im Allgemeinen nur geringe positive Auswirkungen auf den Umsatz der Supermärkte haben. Bei Genusskategorien wie Desserts führten sie jedoch zu einer geringeren Nährwertqualität der verkauften Lebensmittel.
Aufgrund ihrer auffälligen und leicht verständlichen Gestaltung sind Nährwertkennzeichnungen auf der Vorderseite von Verpackungen besonders für gut informierte und motivierte Verbraucher nützlich, stellt Schruff-Lim fest. Andere Gruppen müssen aber eindeutig zur Verwendung dieser Nährwertkennzeichnungen aktiviert werden.
Obwohl Aufklärungskampagnen auf den Etiketten die Auswahl gesunder Lebensmittel nicht verbessert haben, hat sich gezeigt, dass die Unterbrechung ungesunder Entscheidungen durch Empfehlungen für gesündere Alternativen die Verbraucher dazu motiviert, bessere Entscheidungen zu treffen. Es ist jedoch ein umfassender politischer Ansatz erforderlich, der sowohl individuelle als auch umweltbedingte Faktoren berücksichtigt, so die Forscherin.
