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Länderbericht
Quelle: MVÖ

Milchexporte 2024 weiter gestiegen

„Mit den leicht steigenden Exportzahlen hat die österreichische Milchwirtschaft auch im heurigen Jahr ihre Leistungsfähigkeit auf den internationalen Märkten unter Beweis gestellt. Voraussetzung dafür ist die konsequente Qualität- und Nachhaltigkeitsstrategie der heimischen Milchwirtschaft, die im heurigen Jahr mit dem Programm Tierhaltung plus weiter ausgebaut wurde,“ erklärte der Präsident des Milchverbandes Österreich (MVÖ) Helmut Petschar zu den jüngst veröffentlichen Zahlen der Statistik Austria für die ersten drei Quartale des abgelaufenen Jahres. So konnten die heimischen Molkereien in den ersten neun Monaten 1,32 Mrd. € im Export verbuchen, wobei vor allem konsumfertige, hochqualitative Milchprodukte exportiert wurden. Wichtigstes Exportprodukt ist dabei Käse, das mehr als die Hälfte der Exporte ausmacht, gefolgt von den Kategorien flüssige Milchprodukte und fermentierte Produkte. Hauptabsatzgebiete waren Deutschland mit 50 % und Italien mit 18 % gefolgt von Griechenland. Insgesamt wurde in 101 Länder exportiert.
Ebenfalls gestiegen sind die Importe, sie machten 864 Mio. € aus, wodurch sich ein positiver Außenhandelssaldo von 461 Mio. € ergibt. Der hohe Exportanteil von ca. 45 % und der ebenfalls hohe Importanteil mit ca. 30 % unterstreichen die starke Verflochtenheit der heimischen Milchwirtschaft mit den internationalen Märkten, besonders mit dem deutschen Markt, wo jeder vierte in Österreich gemolkene Liter Milch landet. Umso wichtiger ist daher die Absicherung dieser Exportmärkte, wenn z. B. neue Anforderungen entstehen, wie zuletzt in Deutschland im Bereich Tierwohl. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit muss Österreich vor allem über seine hohen Qualitätsstandards sicherstellen, so Petschar.
Kritisch sieht Petschar die noch immer fehlende Herkunftskennzeichnung für Milchprodukte in Österreich: Von der Gesellschaft, vom Markt bzw. den einzelnen Abnehmern werden laufend strengere und kostentreibende Auflagen und höhere Standards gefordert, die von der Milchwirtschaft auch erbracht und laufend kontrolliert werden, importiert werden aber Produkte mit zumeist geringeren Standards und damit geringeren Gestehungskosten. Die Produkte liegen dann in den Regalen der Supermärkte, oft als Eigenmarken, oder werden in der Weiterverarbeitung oder in den Gasthausküchen eingesetzt. Dem Konsumenten bleibt diese Information verborgen oder ist ihm beim Einkauf nicht bewusst. Viele Konsumenten gehen auch generell von heimischen Produkten aus, wenn nur einzelne Produkte im Geschäft oder auf der Speisekarte eine österreichische Herkunft haben und als solche stark beworben werden oder wenn unter gleicher Marke und Aufmachung wechselweise ausländische Qualität mit nur marginalen Verpackungsänderungen enthalten ist. „Zu hoffen bleibt, dass
bei den laufenden Regierungsverhandlungen dieses Thema aufgegriffen wird und die verpflichtende Herkunftskennzeichnung endlich umgesetzt wird,“ ergänzte Petschar.

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