Mit einem Umsatzplus von 2,5 Prozent auf knapp 210 Milliarden Euro zeigt sich 2024 eine moderate Entwicklung. Die großen Flächenformate wirken zunehmend ausgereizt, die Expansionsdynamik liegt längst nicht mehr in der Zahl neuer Standorte, sondern in der präziseren Standortwahl. Bemerkenswert ist die Stabilisierung der Kleinflächen – ein Signal, dass Kundennähe weiter gefragt bleibt. Dies geht aus den Strukturdaten zum Lebensmittelhandel hervor, die zusammen mit vielen weiteren Kennzahlen zum deutschen Handel im Zahlenkompendium „EHI handelsdaten aktuell 2025“ veröffentlicht sind.
Auffällig ist jedoch die klare Rollenverteilung: Während SB-Warenhäuser und sonstige Formate stagnieren, sind es die Discounter, die den Markt bewegen. Mit einem Plus von 3,3 Prozent spiegeln sie die Haltung vieler Konsumenten wider: Preisbewusstsein und Zurückhaltung prägen das Kaufverhalten in unsicheren Zeiten. Ob politische Krisen oder wirtschaftliche Sorgen – am Ende entscheiden Euro und Cent über den Einkaufskorb.
Damit zeigt sich erneut: Im deutschen LEH ist weniger die Flächenexpansion das Maß der Dinge, sondern die Fähigkeit, das richtige Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Die Discounter haben hier ihre Hausaufgaben gemacht – und bleiben die Gewinner in einem Markt, der insgesamt nur moderat zulegt.